40 Jahre ICB! Sammlung von ehemaligen Mitarbeitern

Andrea Angelini, Rimini, Italien
Chefredakteur des ICB von Juli 2009 bis Oktober 2020

Eine wunderbare Erinnerung, die ich in mir wachhalte, gilt der ersten Begegnung mit Jutta Tagger, der früheren Chefredakteurin des ICB. Ich brachte Erfahrungen darin mit, eine nationale Fachzeitschrift zum Thema Chormusik zu verlegen, dennoch bereitete mir der Umgang – in vier Sprachen – mit Musikerinnen und Musikern sowie Themen aus aller Welt Angst.  Ich erinnere mich, dass Jutta, in ihrer stets geduldigen Art, alles unternahm, damit ich mich wohl fühlte und die notwendige Unterstützung erhielt, und hierfür werde ich ihr immer dankbar sein. Was mich anbelangt, so übernahm ich die Aufgabe mit großer Demut, da – nach meiner Überzeugung – das Beste, was man als Neuling auf egal welchem Platz tun kann, darin besteht, den Vorgängerinnen und Vorgängern und deren Arbeitsleistung Respekt zu zollen. Eine andere Erinnerung gilt der ‚ideologischen Auseinandersetzung’ zwischen den Unterstützerinnen und Unterstützern der Druckausgabe und denjenigen der digitalen Ausgabe des ICB. Letztlich obsiegte die Idee, mit einer hybriden Version fortzufahren, was ich heute noch als beste Lösung erachte.

 

© Eric Lavoie

Patricia Abbott, Montréal, QC, Kanada
Ehrenamtliche Übersetzerin (aus dem Französischen ins Englische) und Korrekturleserin

Ich begann meine Tätigkeit als Übersetzerin und Redakteurin für das ICB in den Jahren 1988-89 (wie ich meinem Lebenslauf entnehme) und lieferte vor allem in den neunziger Jahren regelmäßig Beiträge. Als meine berufliche Belastung als Pädagogin, Dirigentin und geschäftsführende Direktorin des nunmehrigen Choral Canada und dann als künstlerische Leiterin des CAMMAC Music Centre immer mehr anwuchs, musste ich mich für einige Jahre zurückziehen, doch nun, nachdem meine Arbeitsbelastung etwas zurückgegangen ist, bin ich zurück an Bord. Es ist mir eine große Freude, in dieser bescheidenen Form in der weltweiten Chorszene mitzuwirken und mein Können und meine Erfahrungen als Journalistin und Übersetzerin zugunsten dieser Kunstform, der meine ganze Leidenschaft gilt, einbringen zu können. Ich beglückwünsche das ICB und die IFCM zu diesem runden Geburtstag, der einen Meilenstein darstellt, und dafür, dass sie die Dirigentinnen und Dirigenten weltweit auf dem Laufenden halten und Kontakt mit ihnen halten.

 

Gillian Forlivesi Heywood, Rimini, Italien
ICB-Mitarbeiterin seit 2010, Koordinatorin für Englisch 2010-2015

Ich habe viele gute Erinnerungen an die Jahre, in denen ich als Koordinatorin für das ICB tätig war. Insbesondere die Kontakte mit so vielen Menschen in so vielen Ländern der Welt bereiteten mir große Freude. Ich genoss es immer, Neuigkeiten mit anderen Menschen auszutauschen, und wann immer ich ein Mitglied meines Teams kontaktierte, fügte ich gerne noch ein paar persönliche Zeilen hinzu – und ich erhielt auch immer eine Antwort darauf. Es war, als unterhielte ich Brieffreundschaften rund um den Globus. Mit einigen Frauen in den USA, England, Deutschland, Spanien und Italien, mit denen ich damals korrespondierte, stehe ich noch heute in Verbindung. Was meine sonstigen Interessen anbelangt, so bin ich Board Member und ehemalige Vizepräsidentin der hiesigen University of the Third Age; ich bin ehrenamtlich sehr viel für sie tätig. Zudem habe ich zwei Enkelkinder, und zwar Zwillinge im Alter von 5 Jahren, die mich auf Trab halten, und eine sehr anhängliche Katze.

 

Übersetzt aus dem Englischen von Petra Baum, Deutschland

 

María Zugazabeitia, Luanco, Spanien
Übersetzerin seit 2012, Koordinatorin für Spanisch 2012-2021

Ich begann 2012 meine Tätigkeit als ehrenamtliche Mitarbeiterin und übernahm wenig später die Rolle der Koordinatorin für Spanisch. Dieses Jahr löste mich die talentierte Vanio Romero in diesem Amt ab, doch betätige ich mich weiterhin als Übersetzerin, wenn ich von ihr diesbezügliche Anfragen erhalte. Ich hatte die Gelegenheit, den früheren ICB-Redakteur Andrea Angelini anlässlich eines von ihm organisierten Festivals, an dem ich mit meinem geliebten Chor Aurum (Luanco) teilnahm, zu treffen. Auch hatte ich das Vergnügen, Vania Romero (derzeitige Koordinatorin für Spanisch) auf ihrer Europatour mit ihrem venezolanischen Chor persönlich zu treffen.

 

Maria Bartha, Evian, Frankreich
Übersetzerin und Koordinatorin der französischen Ausgabe 2010-2017

Ich habe für das ICB einige Jahre als Koordinatorin der französischen Texte gearbeitet. Der Beginn meiner Arbeit  2010 ist zusammen mit meinem Computer, der schon lange seinen Geist aufgegeben hat, verschollen. Auf jeden Fall war es vor meiner Pensionierung im Jahr 2010, denn ich erinnere mich an die Korrekturlektüre morgens in der RER auf meinem Weg zur Arbeit. Der neue Computer zeigt mir an, dass die letzten Übersetzungen bis ins Jahr 2017 gehen. Mein Ausscheiden war offiziell für Mai 2017 angekündigt. Mein Enkel wurde nämlich 2015 geboren und ich habe ihn während der Arbeitszeit seiner Mutter betreut. Eine andersgeartete Freude, aber das Brainstorming, diese permanente intellektuelle Herausforderung, die Adrenalin in großer Menge produziert, fehlt mir seitdem.  Man hätte keine bessere Person als Barbara Pissane – mit ihren persönlichen und professionellen Qualitäten – auswählen können, um diese fordernde Arbeit fortzuführen. Andrea hat die Ausgaben orchestriert, und wir haben die Detailarbeit gemacht. Eine Supermannschaft, deren Zusammensetzung sich manchmal mit dem Ausscheiden alter oder dem Hinzukommen neuer Übersetzer veränderte. Wir arbeiteten alle ehrenamtlich, und so fehlte es nicht an Enthusiasmus und Freude. Das Klima war freundschaftlich. Einige von uns haben nach dieser bereichernden Erfahrung ein Übersetzungsbüro gegründet oder sind einem beigetreten. Glücklicherweise gab es für mich Sicherheitsnetze. Mit Leuten, die die Korrekturlektüre übernommen haben. Eine freundschaftliche Beziehung zu Florence Recoursé, auch wenn wir uns nur virtuell kannten. Dann übernahm Jean Payon diese Aufgabe. Man konnte auf ihn zu 100 Prozent zählen. Wenn ich eine Übersetzung spät erhielt, um Mitternacht am letzten Tag des Abgabetermins, musste ich sie nur weiterleiten, und die Überarbeitung landete in meinem Postfach um 2 Uhr morgens. Ein Zweifel? Ein notwendiger Ratschlag? Jutta war immer gegenwärtig, um zu helfen, genauere Auskünfte zu erteilen, Erklärungen, die sich aus ihrer vollkommenen Kenntnis aller Ausgaben des ICB ergaben. Es ist vorgekommen, dass ich mich in den Ferien im Ausland ohne gut nutzbare Internetverbindung befand. Der entsprechende Saal der Bibliothek hatte strikte Öffnungszeiten. Ich musste auch auf der Stelle Übersetzungen in Auftrag geben, für den ich den geltenden Tarif zahlte – wenn jemand in letzter Minute absagte. Man arbeitet mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Ich bedauere ein wenig, dass ich nicht mehr von den außergewöhnlichen Veranstaltungen profitieren konnte, die von der IFCM organisiert werden. Es gab so viel Interessantes. Durch die Artikel habe ich ein wenig davon miterlebt. Jetzt ist es zu spät. Ich möchte meinen Dank dem aktuellen Team aussprechen, das mich auf der Adressliste gelassen hat und mich weiterhin mit den Neuigkeiten aus der Welt der Chöre versorgt, so dass ich in den Erinnerungen schwelgen kann.

 

Florence Marthely Recoursé, Tours, Frankreich
Übersetzerin für Französisch und Lektorin 2009-2017

Ich war ab 2010 für ungefähr fünf Jahre Übersetzerin und Korrekturleserin der Texte in das Französische. Meine schönste Erinnerung an diese Zeit betrifft die unglaubliche Freundlichkeit und Zuvorkommenheit meiner Kontaktperson bei dem ICB, Maria Bartha [die Koordinatorin der französischen Texte von 2010 bis 2017], die mir die zu übersetzenden Texte zuschickte. Und die grenzlose und mitteilsame Energie meiner Freundin Isabelle! Bravo an alle Teams, die ehemaligen und zukünftigen!

 

Übersetzt aus dem Französischen von Manuela Meyer, Deutschland