Ars Choralis 2010

Künstlerisches und wissenschaftliches Symposium über Chormusik – 8.-10. April 2010 in Zagreb, Kroatien

Branko Stark

Präsident des kroatischen Chorleiterverbandes

Im Jahre 2000 haben wir uns vorgenommen, das kroatische Chorwesen weiter zu bringen. Da so etwas nicht in kurzer Zeit zu machen ist, haben wir einen 20-jährigen Plan  erarbeitet, den wir CHOROATIA 2010 genannt haben. Zu dieser Zeit gab es keinen Chorleiterverband und auch keine Schulungsmöglichkeit für Chorleiter. Somit haben wir begonnen, den Kroatischen Chorleiterverband HUZ ins Leben zu rufen. Danach wurde 2004 die Schule für Chorleiter gegründet (www.vocal-academy.com). Zudem haben wir eine Webseite eröffnet, auf der sich alle  Informationen und Links befinden, die für Chorleiter und Chöre wichtig sind (www.choralcroatia.com). 2008 haben wir auch den internationalen Chorwettbewerb Sounds of June gegründet. Eine CD mit kroatischer Chormusik, die weltweit gratis verteilt wird, haben wir ebenfalls herausgegeben. Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen und Erfolge bei der Schulung der Chorleiter und der fachlichen Förderung des Chorwesens haben wir ein internationales Projekt gestartet, um unser Wissen Kollegen und Chören weltweit zur Verfügung zu stellen. Es heißt IPDCM (International Project for the Development of Choral Music) und läuft zur  Zeit in Südafrika in Zusammenarbeit mit dem Bloemfontein International Choral Centre. Unser nächstes Ziel ist es, ein internationales Symposium über Chormusik zu organisieren. Es wird vom 8.-10. April 2010 in der kroatischen Hauptstadt Zagreb stattfinden und heißt ARS CHORALIS 2010. Wir möchten Chormusik und Wissenschaft verbinden. Das Symposium ist als Beitrag zur internationalen Förderung der Chormusik gedacht und sieht sich als Ergänzung zu anderen Symposien. Dadurch möchten wir Anregungen geben, dass die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse von den Chorleitern mehr in ihre künstlerische und pädagogische Arbeit aufgenommen werden. Das gilt besonders für die relativ neue Disziplin Vokologie. Das heutige objektive Wissen über die Stimme und das Singen  ist sehr  groß, doch das Bewusstsein der Chorleiter darüber ist unseres Erachtens zu gering. Auf der anderen Seite möchten wir ebenso, dass die Forscher und Wissenschaftler mehr über das Chorsingen und die Chormusik erfahren, um so gezielter und bewusster ihre zukünftige Arbeit anzusetzen. Deshalb haben wir die Themengebiete für das Symposium sehr weit gesetzt, um allen, die irgendwie direkt oder indirekt etwas mit Chormusik und Gesang zu tun haben, die Möglichkeit zu geben teilzunehmen. Die offiziellen Sprachen des Symposiums sind Kroatisch, Englisch und Slowenisch. Die Themen sind folgende: Chor/Chorleiter (Choir/Choir director), Gesang/Stimmpädagogik (Singing/Vocal pedagogy), Dirigieren/Interpretation (Conducting/Interpretation), Werk/Analyse (Composition/Analysis), Stimme/Vokalstylistik (Voice/Vocal stylistics), Wissenschaft/Stimme/Gehör (Science/Voice/Hearing), Wissenschaft/Musik (Science/Music), Musikpädagogik/Erziehung (Music pedagogy/Education), Musica Sacra  (Musica Sacra), Musikmedien/Technologie (Music media/Technology), andere Themen (other topics).

Es werden, unter anderem, folgende Gastdozenten teilnehmen: Thomas Caplin (Norwegen), Rudolf de Beer (Südafrika), Werner Jauk (Österreich), Joy Hill ( Großbritannien), Johan Sunberg (Schweden), Josef Schlömicher–Thier (Österreich),  Giovanni Acciai (Italien), Vanangs Romans (Lettland), Vatovec Marko (Slowenien), Andrea Angelini (Italien), Annemarie van der Walt (Südafrika), Harald Jers (Deutschland), Irena Hočevar–Boltežar (Slowenien). Außer den Vorträgen wird es noch Workshops und Meisterklassen geben. Annemarie van der Walt und Andrea Angelini werden den Teilnehmern die IFCM und das ICB durch Vorträge vorstellen. Der Frauenchor Tokio Josei Choir mit seinem Dirigenten Yoichi Adachi aus Japan ist der Gastchor des Symposiums (www.geocities.co.jp/tokyo_josei_choir/). Am zweiten Tag wird ein großes Chorkonzert stattfinden.  Im Rahmen des Symposiums werden  auch  Preise und Anerkennungen an verdiente Personen vergeben. Alle weiteren Informationen über das Symposium und den Kroatischen Chorleiterverband finden Sie unter www.choralcroatia.com.

Branko Stark (1954) ist Komponist, Dirigent, Stimmlehrer und unterrichtet an der Kunstakademie der Universität in Split (Kroatien). Er hat bisher mehr als 200 Werke  komponiert und erhielt zahlreiche renommierte Preise. Als Stimmlehrer bildet er Sänger, Chordirigenten, Schauspieler, Logopäden, Phonetiker und Sprecher aus und ist ebenfall als Stimmtherapeut tätig. In diesen Funktionen war er ebenso Referent bei vielen internationalen Symposien und Kongressen sowie an Universitäten im In- und Ausland. Sein besonderes Interesse gilt der Theorie der Stimme und ihrer wissenschaftlich-pädagogischen Erforschung sowie der Publikation diesbezüglicher Schriften. Branko Stark hält weltweit Seminare, Workshops und Masterclasses für Chorleiter und Chorsänger und ist international als Juror tätig. Er ist der Präsident des kroatischen Chorleiterverbandes und Leiter der Vocal Academy. Darüber hinaus ist er Mitglied im Choir Olympic Council und Berater der International Federation for Choral Music für Kroatien.  www.brankostark.com.

Überarbeitet von Lore Auerbach, Germany