Choral Book Review - Giuseppe Verdi: Requiem
Giuseppe Verdi: Requiem
Partitur, CV 27.303/00
Klavierauszug, CV27.303/03
Venanzio Valdinoci, Journalist und Sänger
Als Rossini 1868 starb, schlug Giuseppe Verdi vor, einige der wichtigsten zeitgenössischen italienischen Komponisten zu versammeln, um eine Messe zu Ehren Rossinis zu schreiben. Er gab jedem von ihnen einen Teil und übernahm selbst das Libera me. Diese Initiative war so erfolgreich, dass das Werk lange vor dem ersten Todestag des großen Komponisten fertig war. Unglücklicherweise wurde die ’Messa per Rossini’ aus politischen Gründen nie aufgeführt, geriet in Vergessenheit und wurde erst 1988 wiederentdeckt.
Der Tod des Autors Alessandro Manzoni im Jahr 1873 wurde im ganzen Land tief betrauert. Sogar Verdi war sehr betroffen über den großen Verlust und beschloss, Manzoni die ’Messa da Requiem’ zu widmen, die er in dieser Zeit vollendete, während er das frühere, zu Ehren von Rossini komponierte Stück überarbeitete. Die Komposition wurde am 1. Todestag Manzonis in der Kirche San Marco in Mailand unter der Leitung des Komponisten und einem Gesangsquartett bestehend aus Teresa Stolz (Sopran), Maria Waldmann (Mezzosopran), Giuseppe Capponi (Tenor) und Ormonde Maini (Bass) uraufgeführt.
Die neue Ausgabe des Carus-Verlags, ediert von Norbert Bolin, basiert auf dem Originalmanuskript als Primarquelle und macht eine der wichtigsten Requiem-Fassungen des 19. Jahrhunderts in einer modernen wissenschaftlichen Ausgabe zugänglich. Insbesondere werden Aussprache, Phrasierung und Dynamik mit konsequenter Präzision angegeben. Redaktionelle Zusätze wie parallele Passagen versuchen, Verdis Absicht mit Hilfe von wohlüberlegten diakritischen Kennzeichnungen zu verdeutlichen.
Eine klar organisierte Darstellung der Noten macht Partitur und Klavierauszug leicht lesbar.
Die Publikation wird durch eine weniger teure Alternative, dem klaren, bezahlbaren Klavierauszug von Paul Horn vervollständigt, der so arrangiert wurde, dass die Qualität der Partitur erhalten bleibt.
Übersetzt von Andrea Uhlig, Deutschland
Edited by Joel Hageman, USA, and Gillian Forlivesi Heywood, Italy