Mutiges Chorsingen
Annäherung an die Entwicklung der zeitgenössischen Chormusik
mit offenen Ohren und wachen Sinnen
Stephen Leek, IFCM – Vizepräsident und Komponist
Wir alle wissen, dass der Arbeitsplan eines Chores viele musikalische, nicht-musikalische und technische Elemente umfassen muss. Die gesunde Gesangstechnik der Einzelsänger und des Chores muss gelehrt werden. Das Wohlbefinden der Sänger muss im Auge behalten werden. Die Entwicklung einer Chorgemeinschaft, die ihre Mitglieder unterstützt, muss gefördert werden. Die Techniken kunstgerechten Chorsingens müssen allen vermittelt werden.
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Formung eines gesunden Chores wird jedoch oft übersehen: nämlich die Aufgabe, im Chor Mut zu Kreativität und Komposition zu entwickeln – Prozesse in Gang zu setzen, die Sänger, Dirigenten … und Komponisten aktiv einbeziehen.
Es ist doch klar: Ohne Komponisten gäbe es keine Chöre. Ohne Komponisten, deren musikalisches Schaffen in die Zukunft weist, wäre die Chormusik ernsthaft in Gefahr, (mit anderen Künsten) nur ein Relikt aus alter Zeit zu werden. Einige befürchten sogar, dass die Chormusik tatsächlich eine aussterbende Kunstform werden könnte, wenn nicht durch vorausschauende Pflege eines kreativen Ansatzes auf jeder Ebene der chorischen Aktivitäten
eine positive Entwicklung in der Zukunft vorbereitet wird. Es wird immer Leute geben, die gern gemeinschaftlich singen, so dass ich das Ende des Chorgesangs nicht befürchte; aber wir alle müssen uns jetzt mit diesem Problem befassen.
Den weltweit bekanntesten, und einige würden sagen erfolgreichsten, Chören ist als fester Bestandteil ihrer Arbeit gemeinsam, dass sie sich bewusst auf die eine oder andere Weise
kreativ engagieren. Im Verlauf dieses kreativen Prozesses der regelmäßigen Arbeit mit kompositorischen Konzepten entwickelt sich normalerweise eine dem Chor eigene Klangqualität und Identität. Meiner Meinung nach ist es entscheidend, dass alle gesunden Chorprogramme irgendeine kreative Komponente beinhalten; nicht nur um den Chor lebendig zu erhalten, sondern auch um den Sängern, dem Dirigenten und der „Heimatgemeinde“ vielfältigen, nachhaltigen Nutzen zu bringen.
Das Schreiben von Chormusik stellt andere Anforderungen als das Schreiben von Instrumentalmusik: Einige Komponisten können es sehr gut, und andere bekannte
Komponisten machen es weniger gut. Alle Komponisten von neuer kreativer Musik
teilen die Erfahrung, dass sie irgendwann in ihrem Leben in einem Chor gesungen haben … sie kennen das Gefühl, als Teil eines Teams zu singen … sie wissen, wie viel Mut es erfordert, gemeinsam vor einem Publikum zu singen … sie haben ein besseres Verständnis für die Möglichkeiten und Grenzen einer Stimme … und meistens haben diese Komponisten in ihrer Jugend in einem Chor gesungen.
Einige würden sagen, dass Komponisten (wie Dirigenten) nicht ausgebildet werden können, aber dass sie lernen und wachsen können durch positive inspirierende Erfahrungen … wenn sie jung sind. Tatsächlich lernen Komponisten wie Dirigenten ihr künstlerisches Handwerk durch Erfahrung im Tun, im Fühlen, in der Begeisterung – am häufigsten in jungen Jahren.
So lässt sich sagen, dass Sie als Chorleiter deinen Ihren Sängern die Möglichkeit der künstlerischen Entwicklung vorenthalten, wenn Ihr Chorprogramm nicht eine bedeutende kreative Komponente enthält. Also wie vermitteln wir unseren jungen Sängern kreative kompositorische Ideen angstfrei und doch bedeutungsvoll?
Einfach so: Sie spielen – Sie spielen mit Klängen, Sie spielen mit Ideen, Sie spielen mit allem Stimmlichen, das Ihnen einfällt. Sie haben Spaß, Sie lachen, Sie sind albern…ich nenne es
„playtime“. Diese „Spielzeit“ kann Teil der Aufwärmphase, der Probenzeit , manchmal auch der Aufführungspraxis sein. Sie kann Teil des gewählten Repertoires sein. “Spielzeit“ ermutigt andere Vorstellungen von Chorsingen. Sie stimuliert neue Hörweisen. Sie kann kompositorische Konzepte und Denk-und Hörvorgänge entwickeln, ohne dass jemand den Prozess bemerkt.
In der Aufwärmphase können Sie sich einfache Muster ausdenken , können die Sänger ermutigen, lieber kurze Klangfolgen zu erfinden als die lang erprobten Tonleitern oder Arpeggios zu wiederholen. Lassen Sie kurze zweiteilige Tonfolgen auf verschiedenen Tonhöhen singen. Verbinden Sie zwei verschiedene Sequenzen – eine nach der anderen oder eine über der anderen….
Mischen Sie alles, seien Sie kreativ, seien Sie spontan, seien Sie überraschend, seien Sie erfinderisch, seien Sie lustig, seien Sie mutig!
Werfen Sie dem Chor in der Aufwärmphase Klänge zu, lassen Sie sie fangen und andere Klänge zu Ihnen zurückwerfen – verbinden Sie die Aktion Ihrer „Klangwerkzeuge“ mit körperlicher Bewegung. Wenn Sie anfangs Angst vor solcher Aktivität haben, lassen Sie den Chor Sie einfach nachahmen, dann lassen Sie andere die Führung übernehmen. Machen Sie weiter mit „Rufen und Antworten“. Dann stellen Sie dem kompositorischen Gehirn eine andere Aufgabe: Die Antwort muss ein musikalisches Element des Rufes enthalten. Geben Sie die Leitung in die Runde weiter –
Lassen Sie die Sänger sich daran gewöhnen, zum Prozess beizutragen. Bitten Sie um Ideen, probieren Sie sie aus…sehr schnell werden Sie entdecken, dass der Chor voller Ideen steckt. Dieser Prozess fördert auch die überaus wichtige Entwicklung des kritischen Zuhörens und Analysierens – Fähigkeiten, die für die Entwicklung von Komponisten wesentlich sind – und er macht Ihren Sängern Mut, frei und unkonventionell zu denken.
Seien Sie sich immer bewusst, dass Ihr Chor es nicht ausprobieren wird, wenn Sie nicht selbst dazu bereit sind. Zeigen Sie Ihren „musikalischen Mut“ und lassen Sie sich von ihm tragen.
Probieren Sie es in den Übungsstunden aus: Nehmen Sie eine schwierige Stelle aus einem Ihrer Stücke und zerlegen Sie sie – isolieren Sie die Elemente, machen Sie spontan etwas Neues daraus – vertrauen Sie auf sich. Erfinden Sie eine Struktur, eine musikalische Geste, eine Tonfolge oder einen Ostinato oder einen Kanon oder eine Klangwolke oder einen sich ausbreitenden Ton-Cluster … die Liste der Möglichkeiten lässt sich fortführen. Verbinden Sie mehrere, üben Sie sie, führen sie auf. Vor allem seien Sie tapfer und grämen sich nicht, wenn es nicht so gut gelingt, wie Sie es erwartet haben. Es ist in der Tat sogar besser, wenn sich Ihre Ideen nicht gut umsetzen lassen, denn dann lernen die Sänger aus Fehlern (tatsächlich lernen Komponisten aus Fehlern) und dadurch werden sie mehr von kompositorischen Prozessen entdecken und keine solch große Angst davor haben, selbst künstlerische, musikalische Risiken einzugehen.
Versuchen Sie bei der Auswahl des Repertoires nicht auf Nummer sicher zu gehen, sondern wählen Sie vielmehr Werke, die eine Herausforderung an die Hörgewohnheiten und kompositorischen Fähigkeiten der Sänger, des Dirigenten und vielleicht sogar Ihrer Zuhörer stellen. Nehmen Sie z.B. ein paar sehr einfache, mit Text und Noten gesetzte Stücke, Telling Tails.
Diese Beispiele graphisch gestalteter Partituren, von denen viele im Umlauf sind, eignen sich gut für jedes Alter, denn sie zeigen den Sängern, dass es beim Chorsingen und in der Chormusik nicht nur um die Noten, den Rhythmus, die Dynamik geht, sondern auch um Erfindungsgabe, Kreativität, Risikobereitschaft, Experimentierfreudigkeit – vielleicht um das Ausprobieren einiger Techniken, die sie entdeckt haben: freies Singen, Cluster, Strukturen,
dramatisches Gestalten … Es bietet sich eine Vielzahl von außergewöhnlichen Möglichkeiten.
Lasst uns diese Ideen weiterführen: Warum sollte man diese Konzepte nicht graphisch darstellen? Split Point – ist ein kleines Stück für junge Sänger über einen bekannten Leuchtturm in Australien (erhältlich unter www.stephenleek.com).
Hier habe ich eine sehr einfache Liedzeile geschrieben, welche die normalen Formen der Einstimmigkeit und des Kanons mit Begleitung durchläuft … aber dann folgt abrupt ein völlig neuer Abschnitt, in dem die Sänger ihre Passage frei in ihrem eigenen Tempo vortragen, dabei eine textierte Klangwolke schaffen, die „einer Schar von Möwen einen blinkenden Leuchtturm umschwirrend“ gleicht. Wenn sich dieses Bild in der Fantasie gefestigt hat, haben die Sänger kein Problem, auch die entsprechende klangliche Gestalt zu erfinden und ihre Furcht vor solch individueller freier Darstellung zu überwinden.
Im weiteren Verlauf des Stückes verwende ich einfache Techniken der Lautmalerei, um das Hinauf – und Hinabeilen auf der Wendeltreppe im Innern des Leuchtturms nachzuahmen. In einer gemeinsamen Diskussion über das Prinzip der Wortmalerei werden Ihre Sänger sehr schnell die bedeutende Rolle dieser Technik in der Chormusik und ihre Funktion in der Verbindung von Text und Musik verstehen.
Instrumentalmusik ist anders – Der klangbildende Gebrauch von Worten macht das einzigartige Merkmal der Chor- und Vokalmusik aus. Die Worte und der Textzusammenhang des Stückes sind so wichtig in der Chormusik; ich finde es frustrierend, neue Werke zu hören, die diesen einzigartigen Aspekt des Chorsingens zunichte machen, indem sie keinen Text oder Nonsens-Texte oder – noch eine andere Version – typische lateinische Texte benutzen, deren Klang ganz hübsch sein mag, wohingegen der Gesamttext fast bedeutungsleer ist.
Ein Chorleiter kann mehrere verschiedene Wege wählen, um die Kreativität seiner Sänger weiterzuentwickeln. Am naheliegendsten ist es, die Sänger selbst Stücke komponieren und letztendlich auch aufschreiben zu lassen. Wenn Sie als Chorleiter es sich nicht zutrauen, diesen Prozess in Gang zu bringen, könnten Sie doch einen ortsansässigen Komponisten oder Studenten dieses Fachs zur Unterstützung einladen, und höchstwahrscheinlich macht es ihnen Spaß und sie kommen gern wieder.
Weniger herausfordernd für Ihren Chor wäre die Wahl von Repertoire, dessen Stimmung Lust auf musikalische Abenteuer macht, dessen Techniken jedoch vertrauter sind. Ich denke, dass Chorleiter
zu oft mit zu leichtem Repertoire auf Nummer sicher gehen wollen. Daraus folgt, dass der Chor nie die Fertigkeiten wirklich entwickelt, um sich im weltweiten Repertoire freier zu bewegen oder mit Freude die Entwicklung der Chormusik in neuen Werken mit zu vollziehen. Und wie ich schon früher feststellte: Sie bieten Ihren Sängern nicht die Chance, durch aktives Musizieren und Komponieren persönlich und künstlerisch zu wachsen.
Im Rahmen der Bedeutung des Wortes aus der Sprache der Ureinwohner Australiens
„Kreis des Lebens“ ist Riawanna für Sänger jeden Alters geeignet. Mit Hilfe dieses Stückes
kann man jungen Sängern die „unbearbeiteten Bausteine“ und wesentlichen Bestandteile eines Werkes gut verdeutlichen. Indem sie aus vorgegebenen Materialien ihre eigene Musik machen, wächst in den Sängern das Verständnis für den Entstehungsprozess einer Komposition. Sie lernen auch, dass man nicht viele Ideen oder Materialien braucht , um ein erfolgreiches Stück zu schreiben. Abgesehen vom rhythmischen Element erforscht dieses Stück jeglicher Länge (oder Komplexität) auch die grundlegenden harmonischen Gesangstechniken (was zu Lautformungstechniken ermutigt) und das Gehör für die Farbe des Chorklangs (was die Entwicklung des Chores in jeder möglichen Richtung unterstützt – gleich welche Musik gesungen wird).
Wie kann man dieses kreative Spielen auf reife Chorwerke für erwachsene Sänger übertragen?
Erwachsene Sänger kann man auf vielen Wegen an zeitgenössische Musik heranführen. Die Auswahl geeigneten Materials ist der naheliegendste Weg. Überall sind inzwischen viele, viele zeitgenössische Werke zu finden, die Sänger auf sanfte Weise mit neueren Techniken und Klängen vertraut machen. Ein solches Stück ist Kondalilla – ein Satz aus einem viel größeren Werk, Great Southern Spirits (erhältlich unter www.stephenleek.com)
Kondalilla ist ein Stück von unbestimmter Länge für gemischte Stimmen; die Frauenstimmen improvisieren mit vorgegebenen Materialien, jedoch in sorgfältig strukturierter Form über den strukturierten Männerstimmen. Dieses Werk beschwört sehr anschaulich das Gesamtbild des australischen Regenwaldes und der traditionellen Geister herauf, die im Wasserfall oder im stillen Teich lauern. Es ist ein Lieblingsstück vieler Sänger, die dir offen sagen, dass sie „zeitgenössische Musik“ nicht mögen! Ungern sage ich ihnen … aber dies hier ist „zeitgenössische Musik“.
Andere Sätze des Great Southern Spirits stellen andere Herausforderungen an Sänger und Zuhörer, und die allgemeine Reaktion auf dieses Werk ist überwältigende Begeisterung.
Heutzutage ist zeitgenössische Musik so unterschiedlich wie die Komponisten, die sie schreiben. Mit Sorgfalt, Überlegung und einiger Vorbereitung kann jede neue Musik aufregend, anspruchsvoll, abenteuerlich sein, und wir alle sollten sie mit Begeisterung und Gewinn hören können, wenn wir das Rüstzeug dazu lernen.
Brauchen wir Komponisten zur Zusammenarbeit? Eindeutig „Ja“. Wir Chormusiker müssen jede Gelegenheit der Zusammenarbeit mit Komponisten in allen Bereichen unseres Schaffens aufgreifen. Sie sind die „Schöpfer“ der Klänge, die Erzähler unserer Geschichten, das Sprachrohr unserer Gefühle. Komponisten und wagemutige, kreative Kompositionen sind unsere Zukunft – ja, die Zukunft der Chormusik. Komponisten gibt es in jeder Form und Größe, in jedem Geschlecht und allen Kulturen. Es ist gut möglich, dass eben jetzt einer in deiner Nähe lebt.
Wollen Sie auf leichte Art das Interesse der Komponisten in Ihrer Gemeinde wecken, gilt es zunächst sie zu entdecken und einfach zu Ihren Konzerten einzuladen. Komponisten sind ganz normale Menschen, die sich freuen, wenn sie in einer musikalischen Gemeinschaft willkommen geheißen werden. Vielleicht wächst sich mit der Zeit ihr Gemeinschaftssinn zu solcher Begeisterung aus, dass sie sogar anbieten, Ihnen ein Werk zu widmen. Aber Vorsicht: Sie müssen dazu bereit sein, für gute Musik – Chormusik – zu bezahlen. Wie alles im Leben haben auch Kompositionen ihren Preis. Auch Komponisten müssen Hypotheken abbezahlen. Ich bin wirklich der Meinung, dass jeder Chor in seinem Etat einen Posten „Neue Werke“ festlegen sollte, genauso wie für alle Chorausgaben ( Probenräume, Uniformen, Reisekosten, Plätzchen für die Teepause) geplant wird. Wenn Sie die Begabung eines Komponisten und seine existenziellen Bedürfnisse respektieren, indem Sie sein Talent und seine Leistungen angemessen bezahlen, wird er auch Sie und die Chormusik wertschätzen.
Es kann ein gewisses Risiko bedeuten, einen Teil des jährlichen Etats in ein Auftragswerk zu investieren – aber das Risiko lohnt sich … und wir alle müssen es regelmäßig eingehen: “Seien Sie tapfer, seien Sie mutig!“
Mit folgenden wenigen grundlegenden Schritten können wir zusammen Komponisten fördern und letztendlich der Chormusik eine hellere Zukunft sichern.
- Benutzen Sie nie fotokopierte Noten ohne Lizenz des Komponisten oder Verlegers.
- Planen Sie Ausgaben für Noten ein.
- Bezahlen Sie immer die angemessenen Aufführungsgebühren für Chormusik an die entsprechenden Agenturen in Ihrem Land.
- Suchen Sie Komponisten in Ihrer Gegend und freunden Sie sich mit ihnen an.
- Planen Sie regelmäßig Ausgaben für ein neues Werk ein.
- Seien mutig in der Auswahl deiner Komponisten – greifen Sie nicht immer zu dem sicheren, „abgelaufenen“ Angebot.
- Führen Sie in jedem Konzert wenigstens ein neues Chorwerk auf.
- Laden Sie den Komponisten immer zu den letzten Proben und zur Premiere ein.
- Danken Sie immer dem Komponisten des Werkes für seine Anwesenheit im Konzert.
Was ist die Zukunft der Chormusik? Ich wünsche, ich wüsste es. Ich weiß aber ganz sicher, dass wir jetzt konkrete Schritte unternehmen müssen, um unsere Sänger, unsere Chöre, unsere Chorleiter und unsere (jungen) Komponisten zur Teilnahme an der noch unbekannten aufregenden Musikentwicklung der Zukunft zu befähigen – und um damit zu beginnen, können Chorleiter ein paar sehr einfache Schritte in die richtige Richtung tun. Und wenn wir mit offenen Ohren und wachem Verstand die wunderbaren schöpferischen Möglichkeiten der Chorkunst wahrnehmen, liegt die Zukunft viel versprechend vor uns.
Stephen Leek ist ein australischer Komponist, Dirigent, Verleger und Erzieher. Stephen Leeks besondere Musik ist sofort erkennbar an ihrer Vereinnahmung der Dramen, Rhythmen, Geschichten, Farben und des Ethos Australiens. Seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten hat er besonders zu der Entwicklung der australischen Chorkomposition und -aufführung beigetragen, und zu der Art und Weise, in der die Chormusik aufgeführt, weitergetragen und in der ganzen Welt wahrgenommen wurde. In verschiedenen Bereichen hat er extensiv mitgewirkt, einschließlich der Tanzmusik, der Musikerziehung, der Musik im Gemeinwesen, sowie in der “concert hall music”, und er ist ein Pionier für die Entwicklung von Stipendien mit Aufenthaltsmöglichkeiten für Komponisten in Australien. Von 1997 – 2009 war er Mitbegründer, und dann künstlerischer Leiter / Dirigent des Chores The Australian Voices, ein Ensemble ausgewählter, junger erwachsener Sänger, die während dieser Zeit entscheidend die Landschaft der Chormusik in Australien verwandelt haben. Unter den vielen Belohnungen und Auszeichungen die Stephen Leek erhalten hat, ist ein Churchill Fellowship, und der äußerst angesehene Robert Edler International Prize for Choral Music, der ihm 2004 von einem Kreis internationaler Choralkoryphäen verliehen wurde. Leeks Musik wird regelmäßig aufgeführt, ist überall in der Welt beliebt und wird von Morton Music, Oxford University Press, Boosey & Hawkes und über seine eigene internationale Veröffentlichungen verlegt. E-Mail: stephen_leek@hotmail.com
Übersetzt von Christa Sondermann, Deutschland
Edited by Gillian Forlivesi Heywood