Komponisten beim WSCM 9
Komponisten beim dem 9. Weltchorsymposium in Puerto Madryn, 3.-10. August 2011
Sechs bekannte Komponisten aus Lateinamerika wurden beauftragt, ein neues Werk zu komponieren, das sie beim WSCM9 uraufführen werden. Die Komponisten, die aufgrund ihrer interessanten Stile ausgewählt wurden, stammen aus Argentinien, Uruguay, Venezuela, Brasilien und Kuba. Alle Komponisten-Konferenzen werden von dem Argentinier Maestro Oscar Escalada präsentiert. Darüber hinaus werden auch viele der eingeladenen Chöre ihre neuen Kompositionen in ihren Konzertprogrammen aufführen und so die Chorliteratur weiter bereichern.
César Alejandro Carrillo, Venezuela.
Komponist, Bearbeiter und Chorleiter. Er studierte Komposition bei Modesta Bor und Chorleitung bei Alberto Grau und Michel Eustache. Er absolvierte ein Studium als Chorleiter am Konservatorium des Nationalen Jugendorchesters (1987) mit einem Abschluss in Musik (1997); er absolvierte außerdem ein Studium der Chorleitung mit Auszeichnung (Cum Laude) am Universitären Institut für Musik. Er hat zahlreiche Konzerte in Europa, Asien und Amerika gegeben. Er bekam mehrere Preise bei Chorwettbewerben und nahm als Juror und Lektor an verschiedenen nationalen und internationalen Veranstaltungen teil. Er wurde ausgewählt, einen Workshop über Karibische Popmusik bei Amerika Cantat III (Caracas, 2000) zu leiten. Er ist einer der wichtigsten Komponisten und Bearbeiter in Venezuela und hat mit seinem Werk mehr als 20 Auszeichnungen gewonnen. Santa Barbara Music Publishing und Earthsongs bringen seine Musik für den internationalen Markt heraus. Er ist Autor des Buchs “Música Sacra – Guía de textos latinos traducidos al español” (“Geistliche Musik – ein Führer lateinischer Texte ins Spanische übersetzt”), veröffentlicht bei Lulu.com, 2008. Er lehrt als Professor. Momentan leitet er den Universitätschor Orfeón Universitario der UCV, Cantarte und Coral Antiphona und ist ein Gründungsmitglied und Bearbeiter von Bolanegra, einem Vokalensemble für Popmusik.
Francisco Kröpfl, Argentinien.
Komponist, Lehrer und Musikwissenschaftler. Musikalischer Direktor des Recoleta Zentrums, Buenos Aires. Präsident der Argentinischen Föderation für Elektroakustische Musik von 1998 bis 2006 und Vorstandsmitglied der Internationalen Konföderation für Elektroakkutische Musik (ICEM-UNESCO). Er hatte den Lehrstuhl für Musikalische Morphologie an der Philosophischen Schule der Nationalen Universität Buenos Aires (UNBA) inne, wo er von 1986 bis 1997 unterrichtete. Er gründete das erste Institutionale Laboratorium für Elektroakustische Musik in Lateinamerika an der UNBA (1958). 1977 erhielt er das Guggenheim Stipendium und nationale und städtische Kompositionspreise in den 90ern. Er wurde vom Internationalen Institut für E. M. von Bourges (IMEB) für sein Pionierwerk in E.M. mit dem “Magistere” ausgezeichnet. Er ist der Hauptforscher im Austauschprogramm über Computermusikkomposition mit der Stanford Universität, Kalifornien, USA. Er gab während der letzten 40 Jahre Kurse und Vorlesungen in Komposition und Musikanalyse in verschiedenen europäischen und amerikanischen Ländern. Seine instrumentale und elektroakustische Musik wurde weltweit aufgeführt. Artikel und Schriften seiner verschiedenen musikalischen Themen erschienen in vielen Fachpublikationen.
Leo Maslíah wurde 1954 in Montevideo, Uruguay, geboren. Er studierte Musik bei Bertha Chadicov, Wilser Rossi, Nydia Pereyra Lisaso, Manuel Salsamendi, Coriún Aharonián und Graciela Paraskevaídis. Er trat 1974 mit einem Solokonzert von Händel zum ersten Mal öffentlich als Organist auf. Seit 1978 arbeitet er aktiv als Autor und als Künstler der Popmusik mit Konzerten in vielen Ländern Amerikas und Europas. Als Komponist und Künstler des Genres “culto” (“Kult”) nahm er an Konzerten und Aufnahmen zeitgenössischer Musik aus Uruguay, Argentinien und anderen Ländern teil. Die uruguayischen Orchester haben viele seiner symphonischen Werke gespielt. Seine Kammermusik ist Teil des Repertoires verschiedener nationaler und internationaler Künstler. Im Juni 2003 wurde seine Oper “Maldoror”, die auf dem Buch von Lautréamont basiert, am Teatro Colón in Buenos Aires uraufgeführt. Er hat fast 40 Alben als Solokünstler aufgenommen. “Árboles” (“Bäume”) gewann den Gardel Preis 2008 (Argentinien) für das “beste instrumentale Album”. Leo Masliah hat weiterhin etwa 40 Bücher veröffentlicht, darunter Romane, Geschichtensammlungen und Theaterstücke. Sein Werk “Telecomedia” (“Telekomödie”) wurde 2000 mit dem Nationalen Literaturpreis von Uruguay ausgezeichnet.
Marlos Nobre wurde 1939 in Recife geboren. Er studierte Komposition am Institut Torcuato Di Tella in Buenos Aires bei Ginastera, Messiaen, Malipiero und Dallapiccola. Er erhielt 25 internationale Kompositionspreise wie den Preis UNESCO 1974 und den Tomas Luis de Victoria Preis 2006. Er hat 240 Werke geschrieben, die von bedeutenden Orchestern, wie dem Orchester der Romanischen Schweiz, dem Royal Philharmonic of London, dem Orchestre de Paris, und dem Orchester der Oper von Nizza aufgenommen wurden. Seine Musikproduktion ist auf 57 CDs von Philips Phonogram, EMI, Angel und Deutsche Grammophon verewigt. Er erhielt mehr als 40 Kompositionsaufträge von bedeutenden Institutionen weltweit. Er war Leiter des Programms “Konzerte für die Jugend” bei Rede O Globo und erster Direktor am Instituto Nacional de Música da FUNARTE, wo er Projekte ins Leben rief, um unter anderem junge brasilianische Instrumentalisten und die nationalen Wettbewerbe für Universitätschöre zu fördern. 1985 wurde er zum Präsidenten des Internationalen Musikrats der UNESCO ernannt. Er ist Officer of Orders in Frankreich und Belgien, Gastprofessor in den USA, Belgien, den Niederlanden und an der Universität der Künste in La Habana. Er ist Ehrenmitglied der Wettbewerbe “Rubinstein” in Israel, “Santander” in Spanien, “Ginastera” in der Schweiz und beim Olympischen Komitee in Paris. Die Kritiker der Internationalen Musikwissenschaftler betrachten Marlos Nobre als authentischen Ausdruck zeitgenössischer Kunst in Brasilien.
Antonio María Russo, Argentinien.
1934 in Italien geboren und seit 1958 argentinischer Staatsbürger, blickt er auf eine lange und erfolgreiche Karriere als Chorleiter, Orchesterleiter, Pädagoge und Komponist zurück. 1981 wurde er als Ehrengast des British Councils für seine Premiere der Englischen Musik nach London eingeladen. Er wurde 1999 vom Sekretariat der Kulturen der Nation zur “Personalidad emérita de la Cultura Argentina” erklärt. Vor kurzem erhielt er erneut den Preis Konex für seine Lehrtätigkeit. Seit 1992 hat er seine Tätigkeit als Komponist intensiviert. Er komponiert Stücke für Klavier, Chor a cappella, Chor, Orchester, Kammerensembles und symphonische Orchester, die in bedeutenden Theatern in Argentinien und in aller Welt aufgeführt wurden. 1998 führte er zum ersten Mal die von der Vicaría de Buenos Aires in Auftrag gegebene “Misa de Corpus Christi” für Solisten, Chor und Orchester auf, die hoch gelobt und 2000 in Europa aufgeführt wurde. Seine “Pasión según San Juan” wurde von der Vereinigung der Musikkritiker in Argentinien als bestes argentinisches Werk, das im Jahr 2002 uraufgeführt wurde, ausgezeichnet. Er erhielt von dieser Vereinigung zudem 1997 eine Auszeichnung für sein Lebenswerk, 2003 und 2007 als “Bester Orchesterleiter” und 2005 die Auszeichnung “Hechos positivos de mayor trascendencia cultural”. Im Dezember 2009 dirigierte er die Welturaufführung seines auf dem biblischen Text basierenden Oratoriums Jephte Galaadites für Chor, Solisten, Klavier und Perkussion.
Roberto Valera, La Habana 21-12-1938. Nationaler Musikpreis 2006. Studien: Konservatorium Amadeo Roldán, Absolvent der Musikkomposition und Orchesterleitung an der Frederic Chopin Schule, Warschau. Absolvent der Escuela Normal para Maestros. Doktor in Pädagogik an der Universität von La Habana. Doktor in Künsten und beratender Professor am Instituto Superior de Arte. Studierte Gesang und Theater und erhielt 1958 den Preis Alcaldía für Absolventen. Erster Preis beim Nationalen Wettbewerb für Komposition 1989. Jährlicher Anerkennungspreis der UNEAC 1989. Erhielt den Orden Félix Varela ersten Grades, die Medaille Alejo Carpentier, Auszeichnungen “Für Nationale Kultur” und “Für Kubanische Erziehung”, Machete de Máximo Gómez, Medaille José María Heredia, Santiago de Cuba Schlüssel, Medaille Karol Szymanowski aus Polen, Medaille von Basse Terre, Guadalupe, und andere. 2008 wurde sein Werk Non Divisi für die Lateinischen Grammy Awards in der Kategorie Bestes Werk/Zeitgenössische Klassische Komposition nominiert.
Aus dem Englischen übersetzt von Christina Kühlewein, Deutschland