Licht aus dem Orient: Chormusik aus Asien - Teil 1

Dr. Marian Dolan,

Leiterin des “Choir Project”, Naples, Florida, USA 

 

Musik außerhalb der eigenen kulturellen „Komfortzone“ zu singen kann eine Herausforderung sein, ein Risiko, aber auch ein fantastisches Abenteuer. Für manche Sänger und Dirigenten mag ihre neue Entdeckung orthodox-kirchenslawisches Repertoire oder die tanz-inspirierten rhythmischen Komplexitäten eines lateinamerikanischen Stückes sein. Für andere könnten es afroamerikanische Gospelsätze oder gar Bachkantaten sein. Ein Dirigent, der gewillt ist eine solche kulturell-chorale Entdeckungsreise anzutreten, wird häufig Schwierigkeiten haben, ein musikalisches Begleitbuch für die neue Kultur zu finden. Wie viele von uns melden sich für ein IFCM Welt Symposium an, und kaufen dann, als Teil unserer Planung, auch noch Reiseführer für Japan (WSCM-8) oder Argentinien (WSCM-9), oder gehen online, um sich über Kultur, Brauchtum und Sprache des jeweiligen Landes zu informieren? Aber was ist, wenn wir die Chormusik von – sagen wir Asien – erschließen wollen: wo ist unser musikalischer „Reiseführer“? Während dieser 2-teilige Artikel nicht als umfassende Zusammenstellung zu verstehen ist, ist er doch hoffentlich ein hilfreicher erster Orientierungsplan, um ihre Reise zur asiatischen Chormusik zu beginnen.

Dieser Artikel (Teil 1) behandelt Musik aus China, Indien, Indonesien, Japan und Korea; Teil 2 wird Noten aus Malaysien, der Mongolei, den Philippinen, Singapur, Taiwan und Thailand untersuchen. Die erste Herausforderung für einen Dirigenten, der Musik aus diesen Ländern und Kulturen erforschen möchte, ist es, Noten zu finden. Manche asiatischen Komponisten bringen ihre eigenen Noten selbst in Umlauf bzw. verkaufen sie, manche Partituren werden von nationalen Verlagshäusern verlegt, die teilweise auch Internetseiten in anderen als der lokalen Sprache haben, wieder andere werden von westlichen Chorverlagen publiziert. Die Notation von Musik und Texten kann auch eine Herausforderung darstellen: zum Beispiel könnten die Manuskripte eines indonesischen Komponisten in notasi angka (Chiffre-Notation) geschrieben sein, die oft für gamelische Musik verwendet wird. Daher kann es passieren, dass Chöre von außerhalb davon abhängig sind, ob westliche Notations-“Übersetzungen“ der Musik verfügbar sind oder nicht. Gleichfalls müssen Sprachen mit symbolhafter Schrift (Tamil, Japanisch, Koreanisch usw.) unter Umständen in eine phonetische, lateinbasierte Schrift übertragen werden, damit die Noten leichter für andere Chöre weltweit zugänglich werden. Schließlich gibt es noch das Problem des kulturellen Kontextes: Verständnis für Bräuche, Geschichte, Glauben, Geographie, Sprachen usw. einer Region. Für diejenigen unter uns, die nicht in Asien leben, aber trotzdem etwas über dieses Repertoire lernen möchten, gibt es glücklicherweise das Internet, soziale Medien und Video-Seiten, die Ressourcen und die Möglichkeit zum „ Netzwerken“ zu Verfügung stellen – Dinge, die vor wenigen Jahren noch nicht möglich waren. Wir können Zeit darin investieren, das asiatische Heimatland der Noten „virtuell“ zu besuchen und anfangen, seine Kultur und Bräuche zu studieren. Übrigens haben  viele asiatische Komponisten, Chöre und Chorfestivals nicht nur eigene Webseiten, sondern sind inzwischen auch bei YouTube, Facebook und MySpace aktiv.

Von ein paar Ausnahmen abgesehen sind die unten zitierten Noten alle von einheimischen Komponisten geschrieben und a capella (acap) gesetzt. Die meisten der Noten sind auch verlegt: die Kontaktdaten der Verleger erscheinen am Ende dieses Artikels. Manche Noten sind direkt beim Komponisten erhältlich – diese sind entsprechend gekennzeichnet. Noten mit Texten in einheimischer Sprache wurden in lateinische Schrift übertragen. Zu vielen dieser Noten gibt es auch Videos im Internet, also bitte ich Sie dringend, dort weiter nachzuforschen! Schließlich möchte ich allen Komponisten und Dirigenten danken, die während meiner Recherche mit mir korrespondiert haben. Mögen unsere einheimischen Partituren weltweit neue Heimstätten finden und frische, kreative kulturelle Brücken schlagen.

 

CHINA

Chen Yi, die in Guangzhon (Guandong, China) geboren wurde, war 1986 die erste Frau, die einen Master-Abschluss in Komposition in China erhielt, als sie ein Abendkonzert ihrer Orchesterwerke in Peking gab, aufgeführt vom Central Philharmonic Orchestra of China. Als „composer-in-residence“ bei Chanticleer und mittlerweile als Universitätsprofessorin für Musik in den USA hat Dr. Chen eine Vielzahl an Chornoten für verschiedenste Stimmbesetzungen komponiert und arrangiert, darunter A Set of Chinese Folk Songs (10), verfügbar in SATB (optional mit Klavier), SA + Streicher, oder TTBB (acap); Chinese Mountain Songs (5) für Frauenchor; Tang Poems (acap SATB oder TTBB); Chinese Myth Cantata (TTBB + Orchester); und To the New Millenium (SATB, S, MzS), die zu Texten von Du Fu, Wang Wei und Cao Cao gesetzt sind. Dr. Chens Noten sind bei Theodore Presser verlegt; eine Liste ihrer Chor-/Vokal-Noten ist im Internet verfügbar (http://bit.ly/a5K8xj).

 

Guangzhou Palace Children's Choir, conducted by Leon Tong Shiu-wai at Polyfollia 2006 - Photo: Dolf Rabus
Guangzhou Palace Children’s Choir, conducted by Leon Tong Shiu-wai at Polyfollia 2006 – Photo: Dolf Rabus

 

Shui Jiang Tian, ebenfalls in China geboren, arbeitet jetzt aber in Singapur, arrangierte Usuli Boat Song (SATB, T; Earthsongs). Ying Zhang gewann den Wen Hua Preis für seine Kompostionen, die auf dem klassischen chinesischen Stil basieren, zum Beispiel River Snow (SATB, Bawu [Anm. Ü: chin. Bambusflöte], Flöte, Harfe; Walton-WDW1011). Bright Sheng (www.brightsheng.com)

ist ein Absolvent des Shanghai-Konservatoriums und wirkt nun als Dirigent, Pianist und Theater-/ Opern-Komponist. Er war als künstlerischer Berater bei Yo-Yo Mas „Silk Road Project“ tätig. Sowohl bei The Boatmen’s Song (SSAA, Schlagzeug, Harfe; G. Schirmer) als auch bei Two Folk Songs from Qinghai (SATB, Orchester; G. Schirmer) hat Sheng „östliche Ausdrucksweisen mit westlichen Techniken gemischt, um Musik ungewöhnlicher  Raffinesse und Ausdruckskraft zu schaffen“.[1] Leon Shiu-wai Tongs Artikel „Four Chinese Composers“ (ICB, 2007-3) ist eine zusätzliche chinesische Chorquelle.

 

INDIEN

Vanraj Bhatia, geboren in Mumbai, wird als einer von Indiens führenden klassischen Komponisten gesehen. Six Seasons (SATB; Earthsongs) war von Coomi Wadia, dem Leiter des Paranjoti Academy Chores, in Auftrag gegeben worden. Jedes Stück dieser Sammlung basiert auf dem râg (raga = traditionelle indische Weise), der mit der jeweiligen Jahreszeit assoziert wird.

Der gefeierte indische Chor-Komponist und Dirigent Victor Paranjoti schrieb Dravidian Dithyramb (SATB, SSAA oder TTBB; Earthsongs), ausschließlich auf die Silbe „na“ gesetzt. Das Wort Dravidian ist eine Referenz an Südindien; dithyramb war eine wilde, leidenschaftliche griechische Hymne, die zu Ehren Dionysus’, des Gottes des Weines und der Fruchtbarkeit, gesungen wurde. Der Komponist schreibt: „Dravidian Dithyramb ist ein Ausdruck ungehemmter Festlichkeit. Ein schwer fassbarer, aber beständiger Puls motiviert die Musik, der Puls treibt voran – schneller und schneller – hin zur finalen ekstatischen Äußerung.“ Sein Satz Svaagat (SATB, Hindi; Earthsongs), ein indisches Lied der Begrüßung und des Friedens, baut auf dem râg parasu ragam auf, der traditionell zwischen drei und sechs Uhr morgens gesungen wird, um Liebe und Hingabe zu erbitten.

 

Parayangna Catholic University Choir, Indonesia at WSCM7 - Photo: Dolf Rabus
Parayangna Catholic University Choir, Indonesia at WSCM7 – Photo: Dolf Rabus

 

Allah Rkah Rahman, ein international anerkannter Filmkomponist, hat über 300 Millionen Filmmusik-Platten verkauft. Als „Mozart von Madras“ und „Musik-Sturm“ bezeichnet, schrieb Rahman Jai Ho für den Oscar-prämierten Film Slumdog Millionaire. Der weltweit aktive Dirigent Ethan Sperry erhielt von Rahman die Erlaubnis, das Stück für SATB und Schlagzeug zu arrangieren (SATB; Earthsongs). Ein Sprachführer für die Hindi-Texte ist verfügbar. Rahman schrieb Zikr (SATB, Schlagzeug; Earthsongs) für den Dokumentarfilm Bose: The Forgotten Hero. Es basiert auf der Musik der Sufi Tradition „wirbelnder Derwisch“, bei dem eine einfache Melodie im Laufe des Stückes stetig an Intensität gewinnt. Sperry schrieb zudem noch Jai Bhavani (SA, Schlagzeug; Earthsongs), das auf einem Sanskrit-Gebet, und Ramkali (TTBB; Earthsongs), das auf dem komplexen gleichnamigen raga basiert. Der U.S.-amerikanische Komponist und Dirigent Eric Banks (http://bit.ly/973EEr) hat viel Zeit in Indien verbracht um die verschiedenen kulturellen Traditionen für seine Werke zu lernen. Sarasvati (2008) ist ein Satz zweier antiker Hymnen an die Hindu-Göttin der Musik und Erleuchtung und schließt sowohl Melodien des Mantras Sarasvati vandana als auch drei Verse der vedischen Hymne für Sarasvati (Rig Veda 1:3:10-12) mit ein, sowohl in Sanskrit als auch auf Englisch, übersetzt vom Komponisten, für 16-teiligen Chor (SSSAAATTTBBB) a capella.

 

INDONESIEN

Die Chormusik aus diesem Land der 17508 Inseln und über 230 Millionen Einwohner ist in der Tat ein reicher multikultureller Schatz. Von Budi Susanto Yohanes stammt Janger, ein traditioneller balinesischer Tanz (SATBB), Gai Bintang/ Reach for the Stars (SSAATTBB; Balinesisch) – ein Satz eines maduresischen Spielliedes mit gamelischen Mustern, und das Banyuwangi Feier-Volkslied aus Ost-Java Luk Luk Lumbu/ The Taro Leaves Bend (SSAATTBB, S; Osing). Alle diese sind bei Earthsongs verlegt. Rindu kepada kediaman Allah/ Psalm 84 (SATB; Carus) von Daud Kosasih, Vorsitzender der Medan Choral Society, nutzt eine javanesische pentatonische Tonleiter. Vom Komponisten und Dirigenten Potas Purba stammt Siksik Si Batu Manikkam (SSATB, S; Batak; Earthsongs), das ein beliebtes Batak-Lied aus Sumatra ist mit dem Thema „Schönheit ist wertlos, wenn man keinen schönen Charakter hat“. Ein Teil des Textes ist  syllabisch; die musikalischen Muster sind sehr gamelisch. Christian Tamaelas Toki Gong/ Beat the Gong (SATB; Hinshaw HMC2135) imitiert mit Worten den überschwänglichen Klang einer indonesischen Trommel. Seit vielen Jahren ist das Stück Gamelan des kanadischen Komponisten R. Murray Schafer sehr beliebt als vokale Entdeckungsreise in den gamelischen Stil. Andere wichtige indonesische Komponisten sind Alfred Simanjuntak, Bonar Gultom und Ronald Pohan.

 

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Ex.1 - Budi Susanto: Janger, m. 13-16
Partiturbild – Budi Susanto: Janger

 

JAPAN

Dank der Verleger in Japan und Europa, seinen eigenen exzellenten Chören und auch seiner starken Internet-Präsenz wird die Arbeit des Komponisten und Dirigenten Ko Matsushita gerade weltweit bekannt. Updates über seine Kompositionen sind auf seiner Homepage (http://komatsushita.com/en) und auf Facebook-Seiten verfügbar, Videos seiner Chöre gibt es bei YouTube. Seine vielen Volksliedersätze verkörpern seine Vision, „die tonalen Charakteristika der japanischen Musik auf Musik für Chöre zu projizieren“. Elegant, herausfordernd, und oft für divisi a capella Ensembles gesetzt, sind diese Volkslieder vorwiegend in Sammelbänden (SATB, SSAA oder TTBB; japanisch mit lateinischer Transkription; Edition Kawai) verfügbar. Seine unzähligen a capella Sätze mit lateinischen Texten für SATB-div umfassen unter anderen O salutaris hostia, Jubilate Deo, O lux beata Trinitas, Pater noster (alle bei Carus verlegt) und Missa tertia (Sulasol). Von seinen a capella-Sätzen mit lateinischen Texten für hohe Lage sind Ave Maria Stella, Miserere mei, Tantum ergo, Christus factus est, Haec dies bei Sulasol, und Hodie Christus natus est bei Carus verlegt; außerdem eine Missa Secunda für SSA und Orgel (Sulasol). Sein Ave Maria Satz ist in SATB, SSAA und TTBB-Stimmbesetzung verfügbar (alle 3 via Sulasol; SATB und SSAA  via Edition Kawai).

 

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Ex.2 - Ko Masushita: Asadoya Yunta / Asadoya Song, m. 1-4
Partiturbild: Kos Asadoya Yunta

 

Von Sakura/ Cherry Blossoms, weltweit bekannt, gibt es viele Chorsätze, unter anderen diese frischen, gegenwärtigen (alle auf Japanisch): Takatomi Nobunaga bindet Sakura in seinen Sammelband Nostalgia (SATB, SSAA oder TTBB; Kawai) ein; Chen Yi schrieb einen einfachen und doch eleganten 5-Stimmen-Satz für Chanticleer (SATBB; Presser 312-41748); ein ausnehmend herausfordernder Satz stammt von Toru Takemitsu (SATB-divisi; Schott); und eine Version für hohe Lage von Dwight Okamura (SSAA; Alliance-AMP-0120). Eine ansprechende Volkslied-Partitur ist Osamu Shimizus Arrangement von Sohran Bushi/ Fisherman’s Work Song (SATB; Japanisch; Ongaku No) und ein sehr beliebter Volksliedsatz für Frauenchor ist Ro Oguras Arrangement von Hotaru Koi/ Ho, Firefly (SSA; Jap/Eng; Ongaku via Presser-31241520). Pana-Music store (http://www.panamusica.co.jp/en/), die eine Homepage auf Japanisch und Englisch haben, verkaufen viele Noten weltweit.

 

Tokyo Ladies' Consort SAYAKA, conducted by Ko Matsushiba in Marktoberdorf - Photo: Dolf Rabus
Tokyo Ladies’ Consort SAYAKA, conducted by Ko Matsushiba in Marktoberdorf – Photo: Dolf Rabus

 

KOREA

Hyo-Won Woo, die derzeitige „composer-in-residence“ für den Incheon City Choir und Fakultätsmitglied der Theologischen Universität Seoul, ist eine wichtige und innovative Stimme der Chorszene Koreas. Woo erhält unzählige Aufträge, hat für und mit Koreas führenden Chören gearbeitet, und ihre Werke werden bei internationalen Chorwettbewerben zunehmend beliebt. Ihr dynamisches und energisches Alleluia ist für gemischte Stimmen gesetzt (8′; SATB-divisi, S; Chorus Center #CCC-00007). Das dreisätzige Gloria (13′; SATB-divisi, T; Chorus Center), vom Incheon City Choir in Auftrag gegeben, ist herausfordernd und aufregend: ein sehr rhythmischer Eröffnungssatz führt zu einem tief emotionalen, vielschichtigen, sprechchorhaften Mittelteil; der Schlusssatz spiegelt die rhythmische Vitalität des Anfangs wider, in dem das ‘amen’ als eine überschwängliche 3+3+2 gegen 2+3+3 Kaskade gesetzt ist.

 

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Ex. 3 – Hyo-Won Woo: Gloria, mvt.1, m.46-49.
Partiturbild: Woos Gloria

 

Für den Incheon City Choir geschrieben ist Jung-sun Parks Inchon Mass, ein kraftvoller, kulturell idiomatischer Satz des lateinischen Textes (SATB, acap; D.J. Music Publishing). Park studierte Komposition an der Eastman School of Music (USA) und ist Professor an der Dankook Universität in Seoul. In dieser Messe vereint er westliche Strukturen mit koreanischen Weisen, Melodien (einschließlich Arirang) und Vokalismen. Von Hak Wan Yoon und den Incheon Sängern gibt es eine hervorragende Aufzeichnung dieses Werkes. Geon-Yong Lee, einer von Koreas meist beachteten Komponisten von Chormusik, ist auch der Präsident von Koreas staatlicher Universität der Künste. Er kreiert Werke, die Koreas Identität, Stil und Formen repräsentieren. Das „Kyrie“ aus seiner Missa AILM, geschrieben für das asiatische Institut für Liturgie und Musik, ist für SATB-Chor und Schlagzeug gesetzt (AILM). Kashiri/ Are You Going Away? (SATB/ Klavier oder SSA/Klavier; Earthsongs) wurde von Tae Kyun Ham, Professor für Musik an der staatlichen Universität Kunsan, für das 16. Seoul Musikfestival komponiert und vom Honggi Choi Choir aus Seoul uraufgeführt. Die Version für hohe Stimmlage wurde für den Seoul Ladie’s Choir anlässlich ihres IFCM Welt Symposium Auftrittes 1993 geschrieben. Der Text, eine Klage über Verlassen und Verlust, ist ein traditionelles lyrisches Gedicht, dem ein absolut ursprünglicher musikalischer Rahmen gegeben wurde.

Wenn Sie Volksmusik in ihrem Programm haben, gibt es für Arirang/ Rolling Hills, das geliebte und elegante koreanische Volkslied, Arrangements von Hee-Jo Kim (SATB acap; Koreanisch; Carus), Chen Yi (SATB acap; Koreanisch; Presser 312-41747), und Shin-Swa Park (SSA acap; Koreanisch; Alliance). Oder ziehen Sie Jisoo Kims Three Korean Folksongs (SATB; Earthsongs) in Betracht: Gyeongbokkung Taryeong/ Gyeong Palace Song, Hangangsu Taryeong/ Han River Song, Shingosan Taryeong/ Shingo Mountain Song.

Interkulturelle musikalische Samen werden oft auf ungeplante aber aufregende Weise gepflanzt. 2009 trat der Incheon City Choir bei der nationalen Zusammenkunft der Gesellschaft der amerikanischen Chorleiter auf. Dort traf der Dirigent von Incheon, Dr. Yoon, den amerikanischen Komponisten Paul Carey und beauftragte diesen anschließend, eine Konzertmesse für seinen Chor zu schreiben. Die Missa Brevis Incheon (SATB-div), geschrieben, um die erstaunliche Bravour-Technik und Ausdruckskraft des Chores vorzuführen, wurde im Oktober 2009 in Seoul uraufgeführt. Die Partitur ist beim Komponisten erhältlic (http://bit.ly/Incheon).

 

National Chorus of Korea at WSCM7 - Photo: Dolf Rabus
National Chorus of Korea at WSCM7 – Photo: Dolf Rabus

 

Informationen zu den Verlegern:

AILM – Asiatisches Institut für Liturgie und Musik (info@sambalikhaan.org); Alliance Music (www.alliancemusic.com); Arcania (www.patria.org/arcana/); Carus Verlag (www.carus-verlag.com); Chorus Center Seoul (www.choruscenter.co.kr / choruscenter@gmail.com); D.J. Music Publishing (www.djmusic.co.kr); Earthsongs Music (www.earthsongschoralmusic.com); Hinshaw (www.hinshawmusic.com); Edition Kawai (www.editionkawai.jp/en/); Presser (www.presser.com); G. Schirmer (www.schirmer.com); Sulasol (www.sulasol.fi/en/sheet).

 


[1] Peter Davies, New York Magazine, 19/10/1992.

 

Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören – seien es Vorschläge für Noten, Komponisten oder Repertoire-Themen (mdolan@aya.yale.edu).

 

Marian DolanMarian E. Dolan ist Gründungsleiterin und künstlerische Leiterin des Choir Project in Naples (Florida, USA), hat internationale Chorpartituren für vier Verlagshäuser editiert und war IFCM-Vorstandsmitglied für die Stimmkonferenzen in Südafrika und im Baltikum. Sie besitzt MM, MMA und DMA Abschlüsse in Chorleitung von der Yale Universität und war Mitglied der Fakultät der Emory Universität (Atlanta). Außerdem leitete sie Ehrenchöre, Workshops und Repertoire-Sitzungen sowohl in den USA als auch Übersee und hat über 35 neue Chorsätze in Auftrag gegeben. E-mail: mdolan@aya.yale.edu

 

Übersetzt aus dem Englischen von Elisabeth Sicker, Deutschland