‘Musica Sacra Nova’ Kompositionswettbewerb 2020
Ein Blick auf das neue Repertoire für die Liturgie und nicht nur das
Von Richard Mailänder, Professor und Chorleiter
Im September 2019 wurde zwischen dem Erzbistum Köln, dem Freundeskreis der Abtei Brauweiler, der Musica sacra Association Warschau, dem polnischen Kammerchor, der Hochschule für Kirchenmusik in Regensburg, dem Chorverband der Emilia Romagna und dem päpstlichen Institut für Kirchenmusik ein neuer Vertrag zum Kompositionswettbewerb “Musica sacra nova” geschlossen.
Der Wettbewerb hat nun zwei Kategorien:
A: ein Werk, a capella, mit lateinischem christlichen Text bis zu 16 Stimmen
B: ein Werk mit einem lateinischen liturgischen Text für 4-6 Stimmen und Orgel ad libitum.
Mit der neuen Ausrichtung und neuen Partnern hat der Wettbewerb nun einen großen Schritt nach vorne gemacht: Insgesamt gingen mit 78 Kompositionen fast doppelt so viele Werke ein wie 2019. TeilnehmerInnen aus 18 Ländern waren beteiligt. Auch das sind mehr als doppelt so viele wie 2019. Sie kamen aus Indonesien, den Philippinen, Russland, Brasilien, den USA, Kanada und vielen europäischen Ländern.
Die Jury (das beigefügte Bild zeigt die Mitglieder vor dem Öffnen der Umschläge im päpstlichen Institut für Kirchenmusik von links nach rechts: Msgr. Vincenzo de Gregorio (Rom), Prof. Vaclovas Augustinas (Vilnius), Prof. Dr. Enjott Schneider (München), Dr. Andrea Angelini (Rimini), Eriks Esenvalds (Riga), Stephen Layton (Cambridge) und Prof. Dr. Pawel Lukaszewski (Warschau)) hat folgende Preise vergeben:
Kategorie A:
- Preis: Aleksander Jan Szopa (Polen) für Ubi Caritas
- Preis: Paolo Orlandi (Italien) für Ave Regina Caelorum
- Preis: Steven Heelein (Deutschland) für Lux et Origo
Kategorie B:
- Preis: Fé Yuen (Hong Kong) für Ave Maris Stella
- Preis: Joanna Widera (Polen) für Agnus Dei
- Preis: Johannes X. Schachtner (Deutschland) für Missa brevissima
Etwas Besonderes sei noch angemerkt: Die erste Preisträgerin der Kategorie B ist erst 9 Jahre alt – damit hatte niemand gerechnet. Und, wie sich nachher herausstellte, war das nicht ihr erster Kompositionspreis.
Das Preisträgerkonzert der Kategorie A findet am 16. Mai in der Abtei Brauweiler um 20 Uhr statt. Das Konzert wird vom Deutschlandfunk aufgezeichnet. Die Werke der Kategorie B werden am 30.Mai in Danzig uraufgeführt.
Alle preisgekrönten Werke erscheinen im Schottverlag in einer dafür eigens eingerichteten Reihe “Ausgezeichnete Chorwerke”.
Richard Mailänder studierte Kirchenmusik, Musikwissenschaft und Geschichte an der Musikhochschule Köln und an der Universität zu Köln. Zunächst war er als Kirchenmusiker an der Kirche St. Margareta in Neunkirchen und von 1980 bis 1987 als Kantor an St. Pantaleon in Köln tätig. Seit dem 1. Oktober 1987 ist Richard Mailänder Diözesanreferent für Kirchenmusik im Erzbistum Köln. 2006 erfolgte seine Ernennung zum Erzdiözesankirchenmusikdirektor. Nach einem Lehrauftrag an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf lehrt er seit 2000 an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, wo er 2014 zum Honorarprofessor ernannt wurde. Mailänder ist Gründer und Leiter des Figuralchors Köln, mit dem er zahlreiche Werke Pärts aufführte, zum Teil als deutsche Erstaufführungen. Des Weiteren veröffentlichte er zahlreiche Artikel und Lehrbücher zur Kirchenmusik und ist (Mit-)Herausgeber von vielen Chorbüchern. Email: richard.mailaender@erzbistum-koeln.de