Catherine Roma, DMA, Chorleiterin
Ich wurde gebeten, etwas über Inklusion zu schreiben. Es ist unglaublich wichtig zu verstehen, welche falschen Vorstellungen uns davon abhalten, inhaftierte Männer und Frauen an der Kultur und unserem Leben teilhaben zu lassen. Der Mensch, der ich heute bin, konnte ich nur durch diese Arbeit werden. Ich weiß, wie sehr ich davon profitiert habe, und hoffe, dass ich mit den Gedanken der inhaftierten Männer und Frauen, die in diesem Artikel wiedergegeben werden, illustrieren kann, dass die Inhaftierten eine Bevölkerungsgruppe darstellen, die wie kaum eine andere Inklusion braucht. Dabei sollten wir unsere Einstellung zur Musikpädagogik überdenken und Chorleiter darauf vorbereiten, in die Welt hinauszugehen.
In den letzten 31 Jahren hatte ich das Privileg, in einigen Haftanstalten im Südwesten und im Zentrum von Ohio Universitätskurse geben zu dürfen und Chöre zu gründen. In den frühen 1990er-Jahren, als ich am Lehrstuhl für Musik am Wilmington-College, einer Quäker-Institution, tätig war, wurde ich vom Dekan für Strafvollzugserziehung angefragt, ob ich nicht an der Warren-Vollzugsanstalt für Männer einen Chor gründen wolle, als Teil unseres Curriculums der schönen Künste. 1993 gründete ich den UMOJA-Männerchor mit 17 Sängern und leitete diesen Chor bis 2016.
Heute sind Gefängnischöre, die von externen professionellen Musikern geleitet werden, häufiger; UMOJA jedoch war damals der erste Chor dieser Art in Amerika.
Bis heute habe ich abgesehen von UMOJA zwei weitere Männerchöre gegründet: den UBUNTU-Männerchor im London- Gefängnis (2012) und den KUJI-Männerchor im Marion-Gefängnis (2016) sowie einen Frauenchor, HOPE Thru harmony im Dayton-Gefängnis (2014). Diese Arbeit hat mein Leben verändert.
Inhaftierte müssen an unserer Welt des Musikmachens teilhaben können. Diese Sänger sind im Gefängnis, aber sie sind trotzdem Menschen mit dem Wunsch nach Kreativität, ihr Kopf und ihr Herz ist offen dafür, etwas Neues zu lernen, sich weiterzuentwickeln und sich zu verändern. Die Arbeit mit diesen Männern und Frauen hat mir geholfen, meine Stereotype und Vorannahmen über Inhaftierte auf den Prüfstand zu stellen. Meine inhaftierten Sänger und Sängerinnen würden der Aussage zustimmen, dass Musik eine transformative Kraft besitzt und die Chorgemeinschaft spirituelle und emotionale Entwicklung möglich macht, künstlerischen Ausdruck fördert und lehrt, wie Gemeinschaft und Zusammenarbeit entstehen kann.
Diese Arbeit war in vielerlei Hinsicht für mich wichtig, einschließlich dem Interesse, mich selbst weiterzuentwickeln – hinsichtlich Rasse, Rassismus, Armut, Masseninhaftierung, über die industrialisierten Haftanstalten, die jeden von uns im Innersten treffen und über das, was mit Menschen passiert, die in dieser vernichtenden und einzigartigen Kultur des Strafens, in der unser Land sich perfektioniert hat, leben.
Dass ich einmal sagen würde, dass einige meiner intensivsten musikalischen Erfahrungen hinter Gefängnismauern stattgefunden haben, hätte ich nie für möglich gehalten.
Im Lauf der Jahre habe ich jeden, den ich kenne, hineingebracht: Stimmbildner, Komponisten, Musikwissenschaftler, Historiker, hunderte von Sängern und Sängerinnen aus meinen anderen Chören. Wenn die Inhaftierten aus dem Gefängnis herauskamen, habe ich diese Sänger und Sängerinnen in meine Ensembles draußen aufgenommen. Die Inklusion von ehemaligen Inhaftierten in meinen Kirchenchor und meine Gemeindechöre hat alle bereichert. Interkultureller Austausch findet dabei statt und es bilden sich Gemeinschaften, wenn Musiker von außen in die Gefängnisse gehen und wenn ehemals inhaftierte Sänger nach ihrer Entlassung in Chören mitwirken, die ich draußen dirigiere. Dies ist wichtig für unser Verständnis der Widerstandsfähigkeit inhaftierter Musiker und der Tatsache, dass Kunst die Verbindung zum Selbstausdruck und zur emotionalen Heilung darstellen.
Am Anfang fokussierte ich mich bei der Repertoireauswahl in erster Linie auf Musik von afroamerikanischen Komponisten und Arrangeuren sowie Musik der afrikanischen Diaspora, weil ein Großteil der Sänger Afroamerikaner waren.
Ich brachte Chorprofis und Komponisten ins Gefängnis mit, um ihre Werke einzustudieren. Bald sangen wir Kompositionen, die die Männer selbst geschrieben haben. Schon bald war ich mit den von den Männern verwendeten Genres wie Gospel, Balladen, Rhythm and Blues und anderen populären Stilen vertraut. Dann wurden mir die Augen für Hip-Hop und Rap geöffnet, was meine Wertschätzung und mein Verständnis für Kultur und Traditionen noch verstärkte. Wir programmierten unsere Chorkonzerte mit einem Thema, das wir gemeinsam erarbeiteten, aber nie hätte ich gedacht, dass die kraftvolle Erzählung von Geschichten aus dem Musiktheaterrepertoire sowie längere, erzählende Chorwerke ein so ausgeprägtes Engagement bei meinen Sängern “drinnen” auslösen würden.
Meine Wertschätzung für die mündliche Überlieferung nahm weiter zu und mir wurde immer mehr bewusst, dass unser Musikausbildungssystem einer Reform bedarf. Meine Hörfähigkeiten wurden deutlich besser und ich erkannte immer mehr die Kraft eines kompositorischen Prozesses, der es marginalisierten und zum Schweigen gebrachten Stimmen ermöglicht, ihre Lebenswirklichkeit zum Klingen zu bringen. Ich habe mir die Bedeutung des Songs von Quincy Jones zu Herzen genommen: ….. “Was nützt ein Lied, wenn es nicht inspiriert, wenn es keine Botschaft zu vermitteln hat, wenn es dich nicht erheben kann…”
Im Folgenden möchte ich gerne die schriftlich niedergelegten Gedanken von Frauen aus meinem Frauenchor MUSE, den ich 1983 in Cincinatti gründete, teilen. Mitglieder des Chores gingen 2010 in die Warren-Haftanstalt und trafen dort UMOJA, die gerade das afroamerikanische Spiritual, “Sometimes I Feel Like A Motherless Child,” für eine CD aufnahmen.
- Das war eine der spirituellsten Erfahrungen überhaupt… neben Männern zu stehen, die von der Gesellschaft als “wertlos” und “schlechte Menschen” gesehen wurden, und dabei von dem engelsgleichen Gesang neben mir eine Gänsehaut zu bekommen, trieb mir Freudentränen in die Augen. Die Verbindung war unglaublich, und ich werde für immer dankbar für diese Erfahrung sein.
- Mit Menschen zu musizieren, die nicht in Freiheit leben, hat einen wirklich transzendentalen Charakter. Man sieht in die Gesichter dieser Männer und fragt sich, wie sie hier reingekommen sind – und ob sie jemals wieder rauskommen.
- Inhaftierte Männer in diesem Setting zu sehen, das völlig verschieden ist von dem, das wir in den Medien sehen, war bewegend. Ausdrucksvoll, leidenschaftlich, kreativ. Es war auch herzzerreißend.
- Durch die Sicherheitszone zu gehen und dann zu dem Raum, in dem die Aufnahme stattfinden sollte, brachte mich zum Nachdenken darüber, wie es wohl sein muss, wenn man gezwungen ist, sein Menschsein hinter Gittern zu bewahren. Dann fingen wir an gemeinsam zu singen, und Gefühle und Kreativität sprudelten geradezu heraus. Ich fühlte mich privilegiert, Musik als Mittel nutzen zu können, um positive Energie über alle Grenzen hinweg zu verströmen und ich kam zu dem Schluss, dass das, was uns unterscheidet, viel weniger ist als das, was uns verbindet.
- Der nächste Abschnitt dieses Aufsatzes enthält Gedanken und Anmerkungen von inhaftierten Männern und Frauen, die über drei kürzlich von uns durchgeführte Programme nachgedacht haben, um die Kraft der Inklusion zu veranschaulichen, wenn interne und externe Sänger zusammenarbeiten. Ich leite diesen Abschnitt mit den Worten von Guy Banks von KUJI ein, als wir daran arbeiteten, ein Leitbild für den Chor zu entwerfen:
- “Der KUJI-Männerchor dient der inneren und äußeren Gemeinschaft durch musikalische Kunst. Unsere Vorstellungen von gesunder Gemeinschaft, Freiheit, Vereinigung und Spiritualität spiegeln sich in unserer Musik und unseren persönlichen Beziehungen untereinander wider.”
Les Misérables
2017 schlug mir mein langjähriger Tenorfreund und Stimmbildungslehrer, Dr. John Wright (Salisbury University), der oft mit mir ins Gefängnis gekommen war, um dort Stimmbildungsarbeit mit meinen verschiedenen Chören zu machen, vor, sechs seiner Gesangsstudenten aus Salisbury mitzubringen, die die Hauptrollen von Les Miserables singen sollten, während die Chöre von UBUNTU und KUJI die Refrains an ihren jeweiligen Einrichtungen singen würden. Gemeinsam wählten wir sechs Lieder aus, die die Männer übernehmen sollten, und John wählte die notwendigen Lieder aus, um die Geschichte in gekürzter Form zu erzählen.
Ich bereitete die Chöre in London und Marion vor der Ankunft von John und seinen Studenten vor. Nach jeweils sechs Stunden Probe in jedem Gefängnis traten wir mit der verkürzten Version von Les Mis vor einem großen Publikum aus Zuhörern von drinnen und draußen auf. Im Folgenden gebe ich ein paar Gedanken von Chormitgliedern wieder:
- Les Mis war ein Erlebnis. Es erinnerte mich an eine nicht allzu lange zurückliegende Zeit, in der Familienmitglieder zu dieser Art von Kettenbande gehörten. Die Ketten wurden natürlich nicht mehr benutzt, sie haben OPI (Ohio Prison Industries), jetzt, wo sie Sklavenarbeit einsetzen. Die Leute arbeiten den ganzen Tag für einen Appel und ein Ei. Also singe ich nicht nur für mich, sondern für die Stimmen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dieser Song hat eine Reihe von Emotionen hervorgerufen (KUJI).
- So viele Männer im vollbesetzten Saal sagten, dass sie noch nie etwas Ähnliches erlebt hätten. Leute, die nach Außen absolut hart erscheinen, waren von den Songs und den Emotionen, die in der Luft lagen, zu Tränen gerührt. In den 21 Jahren im Gefängnis habe ich noch nie gesehen oder gespürt, wie die Herzen von so vielen Menschen berührt wurden. Die Kraft des menschlichen Geistes war an diesem Abend zu spüren. Da war Harmonie, Liebe und Gemeinsamkeit und Lernen und Verletzlichkeit (UBUNTU).
- Die Musik war anders als alles, was ich je erlebt habe. Sie öffnete meinen Geist für eine völlig neue Welt des Ausdrucks. Es war nachvollziehbar, lustig, herzlich, ernst und schräg. Ich hatte eine wunderbare Zeit (UBUNTU).
Eine Woche vor unserem Auftritt wurde ich irrtümlich und von jetzt auf gleich in Isolationshaft gesteckt. Obwohl ich wusste, dass ich nichts gemacht hatte, war da ein Gefühl der Verzweiflung. Das “Arbeitslied” bekam eine neue Bedeutung. Ich hatte das Gefühl, dass meine Chorkollegen an der Front standen und ich nicht mitkämpfen konnte. Ich wollte meine Freiheit. “Do You Hear the People Sing” bekam ebenfalls eine neue Bedeutung. Um mich zu inspirieren und nicht verrückt zu werden, sang ich auf humorvolle Weise einige der Les Mis Songs.
- Ich habe schon seit meiner Jugend mit Musiktheater zu tun, aber immer als Geiger im Orchestergraben. Dieses Mal sollte ich als Sänger auf der Bühne dabei sein. Da kann es sehr schwierig sein, sich zu öffnen und die Emotionen rüberzubringen, die das Musiktheater ausdrücken will – aber mit diesen ganzen wunderbaren Menschen um mich herum konnte ich gar nicht zurückhaltend sein – durch sie fühlten wir uns wohl und wertgeschätzt.
- In einem Umfeld, in dem es normal ist, dass man als Staatseigentum angesehen wird und nicht als Mensch, war es richtig erholsam, wie Menschen behandelt zu werden (UBUNTU).
Inszenierung von Beethovens Fidelio mit der Heartbeat Opera (2018)
Ein Musterbeispiel von Inklusion war die Einladung all meiner drei Chöre aus Ohio sowie drei anderer Gefängnischöre aus Kansas, Minnesota und Iowa um den “Gefangenenchor” aus Beethovens einziger Oper, Fidelio, zu singen.
Heartbeat Opera in New York City, ein kleines Repertoire-Opernhaus, ist dafür bekannt, klassische Literatur neu zu gestalten, um zeitgenössische Themen aufzugreifen. Fidelio zum Beispiel wurde für die Ära von Black Lives Matter umgestaltet und neu interpretiert. Die Regisseure Ethan Heard und Daniel Schlosberg kamen in die Gefängnisse, nahmen die Proben auf und schnitten das Material auf Video zusammen. Das Video wurde dann während der Live-Aufführung auf die Rückwand des Theaters projiziert. “Die eindrucksvollste Szene war der Gefangenenchor, der von 100 inhaftierten Männern und Frauen sowie 70 Freiwilligen aus sechs Gefängnischören gesungen wurde. Sie waren auf Videoaufnahmen zu sehen und zu hören, und ihr amateurhaftes, aber engagiertes Musizieren brachte echtes Leben ins Theater. The Wall Street Journal, May 7, 2018 Heidi Waleson.
- Den Gefangenenchor zu singen fühlte sich an, als ob ich einen Teil meiner eigenen Story erzählen würde. Ich versuchte, ganz im Moment aufzugehen und diese Energie und Emotion durch meine Stimme auszudrücken. (UBUNTU)
- Niemand hat mir vorher diese großartigen Dinge nahegebracht. Es ist, als würde ich statt eines Cheeseburgers ein Premium-Steak essen. Dazuzugehören löst das Gefühl aus, als Mensch, als Frau, als Wesen mit Gefühlen und Schwächen akzeptiert zu werden. (HOPE Thru Harmony)
- Fidelio ist für mich die Geschichte eines Mannes, der im Gefängnissystem begraben ist. Die einzige, die sich um ihn sorgt, ist seine Frau. Als jemand, der in diesem System begraben und vergessen wurde, wirft es ein Licht auf eines der positiven Programme im Strafvollzug und bringt uns ins Bewusstsein von Menschen, die sonst vielleicht nie an uns denken würden (UBUNTU).
- Als gefragt wurde, wie es war, den Text der Stücke auf Deutsch zu lernen, sagte ein Chormitglied: Wenn die Grundlage Liebe ist, dann scheint sie durch die Sprache. Das Deutsche wurde zu meiner Sprache, wenn auch nur für einen Moment. Diese Musik zu singen, traf genau meine derzeitige Lage und erzählte von dem, was meine Familie auf sich nimmt, um Liebe geben zu können. KUJI ist eine Familie in einer Umgebung, die eigentlich ein feindliches Umfeld dafür ist. (KUJI)
Das Hamilton-Projekt
Nach der Aufführung von Les Mis waren die Männer aus dem KUJI-Männerchor so glücklich über ihren Erfolg, dass sie darauf brannten, Hamilton einzustudieren….. und es geschah.
Die Männer wählten 23 der 46 Songs aus, die Begleitung gab es online. Die Sängerinnen und Sänger haben sich ihre Rollen mehr oder weniger selbst ausgesucht. Sieben Frauen aus meinen Chören von draußen kamen zu KUJI dazu und übernahmen Hauptrollen (Eliza, Angelica und Peggy) und die Anderen stießen zum Chor. Das war eines der lebendigsten, und bereicherndsten Programme, das ich je durchgeführt habe. Wir traten in vier ausverkauften Konzerten mit 700 externen Zuhörern auf, unter denen im November 2019 auch die Familienmitglieder waren. Nach dem Konzert schrieben einige ausgewählte KUJI-Mitglieder und Zuhörer ihre Gedanken nieder:
- Ich habe keinerlei Vermögen, aber ich habe Weitblick, Intelligenz und Talent. Ich glaube, ich kann damit Sicherheit für die kommenden Generationen in diese Welt bringen. Mein Vermächtnis wird darin bestehen, was ich für andere tue. Es ist mir auch klar geworden, dass ich ein Gleichgewicht zwischen Familie und Leidenschaft finden muss. Alexander Hamilton hat diese Gelegenheit nicht gehabt, und ich kann aus seinen Erfahrungen lernen (KUJI).
- Wir sagen oft, dass die Insassen unsere schärfsten Kritiker sind, aber sie verblassen im Vergleich zu den COs [Justizvollzugsbeamten], die in der Regel eine abweisende und distanzierte Art haben. Ich hatte Gespräche mit COs und Darstellern nach der Aufführung, die interessanterweise von COs initiiert wurden und Folgendes beinhalteten: “Ich hatte keine Ahnung, wie talentiert ihr Jungs seid, ihr wart spitzenmäßig. Ich war froh, dass ich es zweimal gesehen habe.” (KUJI)
Dies war meine erste Erfahrung in einem Gefängnis. Die aggressive Trägheit dieses riesigen Gebäudes, umgeben von Maschendraht und Stacheldraht, das von teilnahmslosem Personal bewacht wird, war für mich manchmal niederschmetternd. Die Männer in der Besetzung schwebten auf den Flügeln der Geschichten der Gründerväter und -mütter aus diesem Gebäude. Ich bin ein anderer Mensch geworden und bin dankbar. [Außenstehender Zuschauer]
- Dieses Musical zeigte den beschädigten, aber immer noch erstaunlich schönen Kern Amerikas. Es zeigte, dass es in Amerika trotz all seiner Mängel um Kampf, Freiheit, Wachstum und Veränderung geht – all diese schönen Dinge. (Inhaftierter Zuschauer)
- Ich hätte mir nie vorstellen können, welche Auswirkungen das Hamilton-Projekt auf meine Verwandten und alle, die gekommen sind, um ihre Zeit mit uns zu verbringen, haben würde. Ich bin absolut sprachlos. Ich war nur für 85 Minuten meines Lebens nicht mehr “zivilrechtlich tot”, kann aber mit Stolz sagen – mit erhobenem Haupt und gestrafften Schultern – dass ich eine Bereicherung für meine Gemeinschaft bin.” (KUJI)
- Ich glaube an ein umfassendes musikalisches Bildungssystem, das imaginäre Abgründe überwindet, um sowohl inhaftierte als auch freigelassene Musiker einzubeziehen.
- Ich glaube, dass Musik die Währung der Hoffnung und der Resilienz ist. In der Justizvollzugsanstalt habe ich diese Erfahrung in jeder Probe und bei jedem Auftritt gemacht. In dieser dunklen, trostlosen und isolierenden Umgebung können wir durch Inklusion einen Moment der Transzendenz und Freiheit erleben.
Catherine Roma, DMA, unterrichtete fünfundzwanzig Jahre lang am Wilmington College, wo sie zum ersten Mal mit dem Unterrichten in Gefängnissen in Berührung kam, da dieses College in drei Hochsicherheitsgefängnissen akademische Abschlüsse verlieh. Sie glaubt, dass Chorgesang ein Weg zu Gerechtigkeit, Integration und Liebe ist. Catherine ist bekannt für ihre Arbeit mit Frauenchören, in denen sie die Stimmen von Frauen stärkt, indem sie Komponistinnen beauftragt. Sie gründete 1975 den Anna Crusis Women’s Choir (Philadelphia), der jetzt in seiner 46. Saison singt, und 1983 den MUSE Cincinnati’s Women’s Choir, der jetzt in der 39. Saison ist. Roma gründete und leitete 30 Jahre lang Gefängnischöre in Ohio: UMOJA Men’s Chorus, 1993 in der Justizvollzugsanstalt Warren; UBUNTU Men’s Chorus, 2012 in der Justizvollzugsanstalt London; HOPE Thru Harmony Women’s Choir, 2014 in der Justizvollzugsanstalt Dayton; und KUJI Men’s Chorus, 2016 in der Justizvollzugsanstalt Marion. Sie findet talentierte, unsichtbare Sängerinnen und Sänger, die ihre Stimme finden und alles über Musik und Chorgesang lernen wollen, um ausdrucksstarke Musik in ihr Leben zu bringen. Als Gründungsmitglied der Ohio Prison Arts Connection setzt sich Roma leidenschaftlich dafür ein, dass die Künste für alle Menschen, insbesondere für die Insassen der 28 Gefängnisse in Ohio, eine transformierende und stärkende Wirkung haben.
Übersetzt aus dem Englischen von Justine Gehring-Plaum, Deutschland
To Roma.. …..your work with prisons perhaps the most meaningful story of our time regarding choirs and their mission. I spent almost 50 years as choral director but your story is the highest form of human/artistic vision I have encountered . You have already made a huge difference in impacting the lives of hundreds of worthy citizens of planet earth. Brava, Brava …..cannot say enough about the deep value of your splendiferous work!
Thank you. You have helped us open our eye beyond what we see and open our ears to hear a wider range. Again, thank you.