Thierry Thiébaut
Während der letzten drei Jahre hat sich das Programm von Conductors without Borders in zehn Ländern des afrikanischen Kontinents ausgebreitet. Achtundzwanzig achtwöchige Ausbildungsseminare wurden abgehalten, einschließlich der Einladung der ACDA an junge kenianische DirigentInnen.
Die Karte zeigt an, wo während dieser Zeit Projekte durchgeführt wurden.
Für alle diese Länder gibt es ungefähr sechzehn DirigentInnen, die den Status von AusbilderInnen erlangten, sodass sie selbstständig die Ausbildung zukünftiger ChorleiterInnen gewährleisten können.
Es ist nun wichtig, dass diese neu ausgebildeten ChorleiterInnen in Regionen ihrer jeweiligen Länder gehen können, besonders in die Demokratische Republik Kongo, Togo, Kamerun und Gabun. Reisekosten sind oft ein schwierig zu lösendes Problem.
2018 wurde ein Lehrbuch entwickelt. Es wurde nun als Stütze für die erfolgte Ausbildung ins Englische, Französische und Spanische übersetzt.
Das Fehlen örtlicher Musikerziehungsstrukturen in den meisten dieser Länder erschwert die Verinnerlichung der verschiedenen Komponenten der Fertigkeiten. Oft ist es erforderlich, zu den theoretischen Grundlagen des Solfeggio zurückzukehren, um Lesefähigkeit zu erreichen.
Auf der anderen Seite werden die pädagogischen Aspekte der Wiederholung und die gestische Technik ziemlich schnell verinnerlicht und gut weitergegeben.
In den meisten Ländern, in denen das Programm entwickelt ist, sind die Chöre abhängig von Kirchengemeinden. Kulturelle Regierungsstrukturen bieten nicht das notwendige finanzielle Gerüst.
Das Programm zur Ausbildung von Kinderchören in Kamerun kann zur Zeit dank der wichtigen Unterstützung der Vivendi Foundation ($ 15,000 pro Jahr) entwickelt werden. Togo, die Elfenbeinküste und der Senegal wurden von den Kulturabteilungen der französischen Botschaft unterstützt. Das Erziehungsministerium Marokkos unterstützte ein Lehrerausbildungsprogramm, und die ungarische Botschaft lehrte die Kodaly-Methode.
In all den anderen Ländern sind es die örtlichen Verbände, die von Geldern des CWB-Programms ergänzten individuellen Spenden und À Coeur Joie International für die französisch-sprechenden afrikanischen Länder, die die Durchführung der Ausbildungsseminare ermöglichen.
Chorgruppen aus Kenia, der Demokratischen Republik Kongo, Gabun und der Afrikanische Jugendchor wurden zu Treffen und Festivals außerhalb von Afrika eingeladen. Reisevisa zu erhalten bleibt ein Problem für alle afrikanischen Länder. Visa werden oft erst in letzter Minute erteilt, und oft nicht für alle Chormitglieder, so dass Chöre sich plötzlich mit unvollständiger Besetzung auf Reisen befinden. Hinzu kommen natürlich die Kosten der Reisen, vor allem, da die Tickets wegen der späten Gewährung der Visa nicht lange im Voraus gebucht werden können.
Das CWB-Programm soll auf die portugiesisch-sprechenden Länder Afrikas (Angola und Mosambik) ausgeweitet werden.
Wegen des Covid-19-Virus ruht das Programm seit März 2020.
https://www.ifcm.net/projects/conductors-without-borders-in-Africa
Übersetzt aus dem Englischen von Lore Auerbach, Deutschland