von Jonathan Slawson, Journalist
Manitou Singers Highlights vom St. Olaf Weihnachtsfestival
Dirigentin: Sigrid Johnson
Und so geht die Tradition immer weiter: seit Jahrzehnten ist das Chorprogramm des St. Olaf Colleges in Minnesota, USA, eines der gefragtesten, gefeiertsten und vielfältigsten des Landes. Die Schule hat acht höchst versierte Ensembles hervorgebracht, führt eine eindrucksvolle Fakultätsliste und hat eine starke nationale und internationale Anziehungskraft, noch verstärkt durch das umfangreiche Konzertprogramm und die Außenwirkung ihrer Dirigierabteilung (z.B. durch Workshops, Meisterkurse, Seminare, Konferenzen, etc…).
Obwohl der St. Olaf Chor zweifelsohne das Kronjuwel der Collegetradition ist, sind auch die anderen sieben Chöre (mal ganz abgesehen von einem Heer von Instrumentalensembles) durchaus eine Betrachtung wert, besonders weil sie den Rahmen bilden, in dem diese Collegesänger als Chorsänger wachsen können.
Die Manitou Singers sind ein Auswahlensemble von Frauen in ihrem ersten Studienjahr (der Männerchor – größer besetzt – ist als Wikingerchor bekannt). Sie sind eine der beliebtesten Musikgruppen auf dem Campus. Trotz der jährlichen Fluktuation der Sängerinnen singt der 100stimmige überwiegend ortsansässige Chor beim Eröffnungsgottesdienst des Colleges sowie bei verschiedenen Campusveranstaltungen während des Jahres. Mit ihrem breiten Programm von geistlichen bis zu weltlichen und populären Balladen, finden die Manitou Singers großen Anklang auf dem Campus und darüber hinaus.
Diese besondere CD ist eine Zusammenstellung musikalischer Höhepunkte des St. Olaf Weihnachtsfestivals, in Liveaufnahmen der Manitou Singers von 1998 bis 2009. Das St. Olaf Weihnachtsfestival ist eine der ältesten musikalischen Weihnachtstraditionen der Vereinigten Staaten. Von F. Melius Christiansen, dem Gründer der St. Olaf College Musikabteilung, 1912 gegründet, präsentiert das Festival über 500 Musikstudenten in fünf Chören und im St. Olaf Orchester.
Das Festival, das regelmäßig im nationalen Fernsehen und Radio gesendet wird, ist als eines von fünf bedeutenden weltweiten Ferienevents im New York Times International Datebook gelistet und wurde bereits in Hunderten anderer Publikationen, wie dem TV Guide, dem Wall Street Journal und der Los Angeles Times besprochen.
Diese CD ist voll von Weihnachtsklassikern. Sie eröffnet mit Norman Dello Joios A Christmas Carol, und schließt mit Benjamin Brittens berühmter Procession and Balulalow aus der Ceremony of Carols. Die CD bietet ebenso Paul Lohmans What Child is This, Corin T. Overlands Arrangement des Sussex Carol, Paul Careys jazziges Arrangement von I Saw Three Ships, Rene Clausens Satz des Psalm 100 und drei verschiedene Vertonungen des Gloria Textes. Ein Großteil des Repertoires wird häufig von amerikanischen Chören aller Niveaus gesungen – diese CD ist also ein großartiges Lehrmittel, von dem jeder Musikpädagoge profitieren kann. Gemessen an anderen Studienanfängern quer durchs Land übertrifft die Musikalität der Manitou Singers die gesetzten Erwartungen.
Sigrid Johnson ist derzeit Artist in Residence (für Gesang) in St. Olaf und Dirigentin der Manitou Singers. Johnson bekam einen Bachelor of Music in Gesang an der St. Cloud State University und einen Master of Music an der University of Michigan. Vor ihrer Anstellung bei St. Olaf lehrte sie an den Musikfakultäten des Gustavus Adolphus College in St. Peter und an der University of Minnesota in Minneapolis. Frau Johnson ist auch Assistentin der Ensemble Singers und des Chores von Philip Brunelles VocalEssence, früher unter dem Namen Plymouth Music Series of Minnesota bekannt.
Sigrid Johnson unterhält eine aktive Tätigkeit als Gastdirigentin und Dozentin bei Chorfestivals und landesweiten Musikfestivals und gab Chorworkshops in Australien. Sie ist Mitglied der American Choral Director’s Association (ACDA), der Music Educator’s National Conference (MENC), der International Federation for Choral Music und bei Chorus America.
Von Januar bis März 1999 dirigierte Frau Johnson den National Lutheran Choir of Minneapolis. Sie war Dirigentin des Dale Warland Symphonic Chorus und Gastdirigentin der Dale Warland Singers. Sie übernahm die Einstudierungen symphonischer Chöre für Neemi Jarvi, Sir Neville Mariner, David Zinman, Stanislaw Skrowaczewsky, Gerard Swartz, Edo de Waart, Leonard Slatkin und viele andere.
Im August 2002 war sie eine der Vortragenden des 6. Weltchorsymposiums, im Oktober 2004 war sie Vortragende und Dozentin bei der Nationalen Australischen Chorleiterkonferenz in Adelaide. 2006 war sie Jurymitglied des renommierten Bela Bartok International Chorwettbewerbs in Debrecen, Ungarn und 2008 hielt sie einen Vortrag über Chorklang beim 8. Weltchorsymposium in Kopenhagen.
Wenn Sie daran interessiert sind, dem International Choral Bulletin eine CD zur Kritik vorzuschlagen, wenden Sie sich bitte an Jonathan Slawson über jonathan.ryan.slawson@gmail.com
Jonathan Slawson erwarb seinen Bachelor of Music am Westminster Choir College (USA) und studiert momentan in einem Masterstudiengang Nonprofit Management. Seine beruflichen Interessen liegen in der Kunsterziehung, der Politik und im Management. Er ist Berater der Entwicklungsabteilung für die Bravo Lincoln Center Kampagne, die Hauptkampagne zur Erlangung der nötigen Gelder für die Sanierung des Lincoln Center (New York). Davor war er für die Leitung des Lincoln Centers und dessen Beziehungen zur Bevölkerung verantwortlich. Daneben hat er für Disney’s und In Tune Monthly geschrieben, arbeitete als Herausgeber des Lehrerführers bei New World Stages (Stage Entertainment) und an einem Theater. Er unterrichtete Musik an der Maureen M. Welch Grundschule, am New Jersey Performing Arts Center und am Stagestruck Performing Arts Center. Jonathan Slawson ist Mitglied des Akademierats der Blair Academy of Governors und erhielt 2009 den Preis des Präsidenten des Westminster Choir College, die höchste Auszeichnung der Universität.
Aus dem Englischen übersetzt von Brigitte Riskowski, Deutschland