Mundus Cantat Festival: Chorgesang am weißen Sandstrand der Ostsee

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Von Magdalena Łaszcz, PR- und Marketingmanagerin des Mundus Cantat Festivals

Die 10. Ausgabe des internationalen Chorfestivals Mundus Cantat wurde vom 11. – 26. Mai 2014 in Sopot, Nordpolen, abgehalten. Anlässlich dieses Jubiläums wurden zahlreiche einzigartige Musikdarbietungen organisiert, die vom großen Publium vor Ort begeistert aufgenommen wurden. Chöre aus Ländern wie Japan, Brasilien, der Ukraine, Schweden, Russland, der Tschechischen Republik, Deutschland und Polen waren Teil dieses besonderen Events von Mundus Cantat. Die Organisatoren luden auch zwei besondere Ehrengäste ein, die das Event noch denkwürdiger machten: Xcor aus Venezuela – eine Band, die verschiedene Gesangstechniken einsetzt und mit ihren exotischen Salsa-, Pop-, Bolero- und Meringuerhythmen die Herzen der Zuhörer ausnahmslos gewann – sowie Tuna Universitaria Derecho de Córdoba – eine spektakuläre Gruppe aus spanischen Studenten, die romantische andalusische Serenaden darboten und mit den traditionellen, altertümlichen Kostümen vor allem bei den weiblichen Zuhörern Leidenschaft weckten.

Die Eröffnungsfeier läutete den offiziellen Beginn des 10. Mundus Cantat ein. Während der Gala konnte das Organisationskomitee einen Rückblick auf 10 Jahre Mundus Cantat Festival werfen. Alle Beteiligten an Organisation, Unterstützung, Sponsorship und Förderung wurden geehrt. Der künstlerische Teil der Gala begann mit einer mitreißenden Darbietung von Gaude Mater Polonia, einer alten polnischen Hymne, die gemeinsam vom Gaia Philharmonic Chor aus Tokio, dem Chor der Akademischen Universität Danzig sowie dem Mundus Cantat Chor aufgeführt wurde. Danach wurde Cantate Domino gesungen, das vom Komponisten selbst – Ko Matsushita – dirigiert wurde. Matsushita schrieb dieses wunderschöne Stück zum Gedenken an den Tsunami in Japan im Jahr 2011. Die drei Chöre, die Cantate Domino beim Galakonzert der Eröffnungsfeier sangen, widmeten das Lied der Ukraine und Venezuela, die sich im Kampf um Freiheit und die Anerkennung von Menschenrechten befinden. Abgeschlossen wurde das Konzert mit Marc Antoine Charpentieres himmlischem Te Deum. Die Chöre wurden vom polnischen Kammerorchester aus Sopot sowie von Solisten der Musikhochschule Sopot begleitet.

Ganz im Sinne der Tradition zogen die Chöre zu Beginn es Festivals in einer farbenfrohen Parade durch die beliebteste polnische Prachtstraße – Ulica Bohaterów Monte Cassin. Diese singende Prozession zog nicht zuletzt die Aufmerksamkeit vieler Touristen auf sich. Der Umzug endete mit einem Konzert in der Konzerthalle von Sopot, wo auch alle weiteren Vorführungen stattfanden.

Der Wettbewerb war also eröffnet! Das Vorsingen für das Festival fand in der Maria Meeresstern Kirche im Stadtzentrum statt. Die Chöre traten in drei verschiedenen Kategorien an: 1. geistliche Musik, 2. Weltliche Musik, 3. Gospel, Jazz oder Spirituals. Außerdem wurden die Chöre in drei verschiedene Altersgruppen aufgeteilt: Kinder- und Jugendchöre, akademische Chöre und Erwachsenenchöre.

Eine eher ungewöhnliche Kategorie stand auch zur Auswahl: „Vogellied“. Wettbewerber dieser Kategorie trugen Lieder vor, die sich auf Vögel oder die Natur im Allgemeinen beziehen. Diese Lieder wurden anschließend aufgenommen und auf einer CD veröffentlicht, die die Polnische Vogelvereinigung als Hauptsponsor dieser Kategorie unterstützte.

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Gaia Philharmonic Choir from Tokyo, conducted by Ko Matsushita

Die diesjährigen Teilnehmer bewiesen allesamt ein außergewöhnliches Talent, sodass der Jury die finale Entscheidung schwer fiel. Die Jury setzte sich aus internationalen Experten wie folgt zusammen: Professorin Anna Fiebig (Polen), Professor Jae-Joon Lee (Südkorea), Professor Milan Kolena (Slowakei), Professor Andrea Angelini (Italien), Professor Waldemar Górski (Polen) sowie Juryvorsitzender Professor Marcin Tomczak (Polen). Sie wählten fünf der besten Chöre aus, die um den Grand Prix-Preis singen sollten: den Gaia Philharmonic Chor (Tokio, Japan), den Gloria Kinderchor (Schytomyr, Ukraine), das Risbergska Liceum Vokalensemble (Örebro, Schweden), den Prima Vista Jugendchor (Kirowohrad, Ukraine) und das Supra Vocalis Ensemble (Danzig, Polen).

Am 24. Mai, nach dem letzten Konzert, war schließlich die Entscheidung gefallen. Bevor wir jedoch erfuhren, wer den 10. Wettbewerb des internationalen Chorfestivals Mundus Cantat gewonnen hatte, hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, bei spanischen Liebesliedern zu entspannen. Tuna Universitaria Derecho de Córdoba versprühte die Atmosphäre eines romantischen Abends in Andalusien. Die Ehrengäste boten beliebte Serenaden aus Südspanien dar und forderten das Publikum zum Tanzen auf. Anschließend dankte der stellvertretende Bürgermeister von Sopot allen Organisatoren für ihre langjährige großartige Arbeit und überreichte der Festivaldirektorin, Joanna Stankowska, eine Auszeichnung und Preisstatue. Und noch eine andere Überraschung wartete speziell für die Direktorin auf: Auf einem großen Bildschirm wurden, begleitet von emotionaler Musik, Glückwünsche und Grüße der teilnehmenden Chöre der letzten 10 Jahre in Sopot übermittelt. Als der offizielle Teil der Schlussgala abgeschlossen war, wurde endlich der Gewinner des Jubiläums-Wettbewerbs verkündet. Nach eingehenden Beratungen seitens der Jury wurde der Grand Prix und die Preisstatue von Sopot an den Gaia Philharmonic Chor aus Tokio verliehen. Weitere Auszeichnungen gingen auch an die beiden ukrainischen Chöre Prima Vista und Gloria. Das Supra Vocalis Ensemble aus Polen wurde zum Laureaten in der Kategorie „Geistliche Musik“ ernannt, während der Kinderchor aus Schytomyr die Kateogorie „Vogellied“ anführte.

Nach der Verkündung der Ergebnisse wurden alle Gewinner-Chöre noch einmal auf die Bühne gebeten. Die Darbietung der Vokalband XCor setzte dem ganzen Geschehen das i-Tüpfelchen auf. Die charismatische A-capella-Band aus Venezuela war berauschend und nahm das Publikum an diesem Abend vollständig für sich ein. Der brasilianische Chor brachte den japanischen Gewinnern bei, wie man Salsa tanzt, während ein paar Buben des russischen Kinderchors spontan die Flaggen mit ukrainischen Mädchen tauschten. Diese Abschlussgala verwandelte sich wahrlich in eine richtge Fiesta! Und als alle dachten, die Veranstaltung sei zu Ende, traten die Chöre von Mundus Cantat und Cantilena auf die Bühne, um den beliebtesten Song dieses Jahres zu präsentieren: „Happy“. Der Leadsänger von XCor, Alejandro Level, war plötzlich als viel bessere Version von Pharell Williams in Aktion zu sehen. Nach all den emotionalen Höhen und Tiefen trafen sich alle Chöre im Pick&Roll Club in Sopot zu einer Abschiedsfeier. So muss ein Mundus Cantat Festival gefeiert werden!

Das 11. Event des internationalen Chorfestivals Mundus Cantat wird vom 20. – 25. Mai 2015 stattfinden. Seien Sie dabei! Werden Sie Teil der Atmosphäre und fühlen Sie sich dieser riesigen singenden Familie verbunden …

Info unter: www.munduscantat.pl

 

Übersetzt aus dem Englischen von Magdalena Lohmeier, England

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