Zeigt Bunte und Fröhliche Chormusik, die Spaß Macht
Presseveröffentlichung von Sonja Greiner, Generalsekretärin
Bonn, 11.7.2010 – mit zwei bunten, abwechslungsreichen Konzerten ging das Internationale Kinder- und Jugendchorfestival „Jugendchöre in Bewegung“ am 10. Juli abends kurz vor dem Anpfiff zum WM-Spiel um den dritten Platz zu Ende. Das Bonner Brückenforum füllte sich am Samstag gleich zwei Mal mit jeweils über 1.000 Menschen – Teilnehmerchören und Publikum, die den sommerlichen Temperaturen trotzten. Auf der Bühne präsentierten die Sängerinnen und Sänger in gemischt zusammengesetzten Chören von bis zu 150 Personen Chormusik aller Art. Das Programm reichte von meditativer Improvisation mit Musik von Wolfram Buchenberg, über spritzig dargebotene deutsche Volkslieder, indianische Weisen und das bekannte japanische Kirschblütenlied „Sakura“ bis hin zu Pop– und Rockmusik für Chöre. „Ich hätte nie gedacht, dass ein Chorkonzert so viel Spaß machen kann“, kommentierte ein jugendlicher Zuschauer am Ende ganz fasziniert und dachte dabei sicher unter anderem an die Präsentation des Ateliers „Sing & Swing“, das Hit-Titel in einer Art Live-Disco mit bunter Beleuchtung, Combo-Klängen und Breakdance präsentierte. Das Publikum sprang auf, klatschte und tanzte dann auch noch einmal beim letzten Lied des Festivals, der Uraufführung von Harold Lenselinks Lied „Today“.
Am Mittwoch waren ca. 500 junge Sängerinnen und Sänger angereist – sie kamen aus verschiedenen Teilen Deutschlands, aus Belgien, Bulgarien, Estland, Griechenland, Island, Israel, Russland, Spanien, der Schweiz und Hongkong – China und wohnten zum großen Teil bei Partnerchören aus Bonn und Umgebung, die mit ebenfalls knapp 500 Personen teilnahmen. Sante Fornasier, Präsident von Europa Cantat und Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Schirmherr der Veranstaltung, eröffneten das Festival am 7. Juli gemeinsam im Rahmen eines Auftakt-Konzerts im Bonner Brückenforum in dem exemplarisch je ein Chor aus Bonn, aus Island und aus Hongkong – China eine Kostprobe ihres Könnens gaben. Um auf das gemeinsame Singen in den nächsten Tagen und das Motto des Festivals „Chöre in Bewegung“ einzustimmen, improvisierten Hans Cassa und Panda van Proosdij aus den Niederlanden dazwischen mit dem Publikum ein gesungenes Schokoladen-Rezept.
Am Donnerstag zeigte das Begegnungskonzert im Brückenforum, bei dem sich 20 Chöre in zwei Stunden präsentierten, die ganze Bandbreite an Chorarten, Stilen und Altersgruppen. Da gab es Chöre mit Sechs- bis Siebenjährigen, Mädchenchöre, gemischte Jugendchöre und sogar einen reinen Knaben- und Männerchor aus Estland. Mal standen nur 9 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne, mal waren es über 50, einige sangen Volkslieder oder zeitgenössische Musik aus ihrer Heimat, andere wählten Popsongs oder Spirituals, und fast alle waren dabei, passend zum Titel des Festivals, irgendwann in Bewegung.
Am Freitag verteilten sich die Chöre auf verschiedene Konzerte in Sälen und Kirchen in Bonn, Hennef und Königswinter-Heisterbacherrott, wobei jeweils zwei bis drei Chöre füreinander und für das Publikum und manchmal auch gemeinsam sangen.
Für Chorleiterinnen und Chorleiter gab es noch ein besonderes Bonbon – die renommierte Chorleiterin und Pädagogin Zimfira Poloz aus Kasachstan, die inzwischen in Kanada lebt, zeigte in einer offenen Probe mit dem Schedrik Chor, mit welchen Methoden sie die Stimmen der Kinder verbessert, einen bestimmten Klang erzeugt oder auch eine besondere Stimmung im Konzert erzeugt.
Höhepunkt des Festivals waren die beiden Abschlusskonzerte am Samstag. Drei Vormittage lange hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Festivals in international zusammen gesetzten Workshops unter der Leitung renommierter Chorleiterinnen und Chorleiter neue Lieder einstudiert und Bewegungen dazu eingeübt. Sie lernten die Lieder mit Texten auf Deutsch und Englisch, Estnisch oder Japanisch auswendig und übten immer wieder die Auf- und Abgänge und die Schrittfolgen und Hand- und Armbewegungen, bis alles saß. Das Ergebnis der Arbeit konnten die anderen Festival-Teilnehmer und das Bonner Publikum in den Konzerten am Samstag bewundern. Im ersten Konzert traten vor allem die jüngeren Sängerinnen und Sänger auf – sie sangen Lieder wie „Prinz Ali“ oder den „Affensong“ ebenso wie „Singin‘ in the Rain“, und das Volkslied „Wenn der Pott aber nun ein Loch hat“, aber auch „Silere et Audire“ von Wolfram Buchenberg, das Yoshi Matthias Kinoshita (Japan/Deutschland) mit einer Improvisation begann: Das Publikum war unruhig, vorne auf der Bühne schien sich nichts zu tun – da begannen kleine Fünfer-Gruppen im Publikum damit ,sich zu unterhalten und sich gegenseitig Dinge zuzurufen ,als wären sie undisziplinierte Zuschauer/innen.
Das zweite Konzert begann mit dem Gemeinsamen Singen der „Bonner Kinderhymen“ die Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch noch als Schulleiter der Integrierten Gesamtschule Bonn-Beuel in Bonn bekannt machte. Den Refrain („Alle Kinder werden Brüder oder Schwestern hier in Bonn“) sangen alle mit, so dass ein 1.000-Stimmen starker Chor erklang. Pavel Brochin, künstlerischer Leiter des Festivals, dankte den Atelierleiter/innen für die beeindruckende Arbeit der letzten drei Tage; Sonja Greiner, Generalsekretärin von Europa Cantat, bedankte sich bei den Geldgebern, den Sponsoren, den Gasteltern die vier Tage lang Kinder und Jugendliche aus dem Ausland beherbergt hatten, sowie dem kleinen Team, das hinter den Kulissen für die Organisation gesorgt hatte. Zur großen Freude der kleinen Sängerinnen und Sänger trat dann kurz vor Schluss noch der „Chor der Chorleiterinnen und Chorleiter“ auf, in dem die Atelierleiter/innen, die Leiter/innen der teilnehmenden Chöre und das Organisationsteam gemeinsam „You’ve got a friend“ sangen und so zeigten, dass auch sie singen können.
Zum Abschluss, nach der Darbietung von „Disco Survives“ und „September“ die für eine tolle Stimmung im Saal sorgte, sangen mehrere Chöre gemeinsam das Lied „Today“, ein Auftragswerk des niederländischen Komponisten Harold Lenselink. Der Text „Today I am rejoicing till the air is full of song, and today my feet are dancing, I am swinging all day long“ (heute singe ich voller Freuden, bis die Luft von Liedern erfüllt ist) passte hervorragend zum Motto des Festivals und die Zuschauer verließen singend und beschwingt den Saal.
„Es war ein rundum gelungenes Festival“, „Die Stimmung war fantastisch“, „Wir haben so viel gelernt“, „Bonn ist eine tolle Stadt“, „Es war spannend, mit Chören aus anderen Ländern zusammen zu singen“, „Die Konzerte haben richtig Spaß gemacht“ – diese und weitere Kommentare hörte man nach dem Konzert im Foyer, wo es zum Abschied noch etwas zu Essen und zu Trinken gab. Eine Bonner Chorleiterin meinte begeistert, die Teilnahme am Festival käme einer intensiven Chorleiter-Fortbildung auf höchstem Niveau gleich – und das kostenlos und vor der Haustür. Und viele fragten „Wann findet das nächste Festival dieser Art statt?“.
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