Von Francesco Leonardi, IFCM Projekt Manager
Wachstum und Öffnung nach allen Seiten hin sind die vorrangigen Ziele der IFCM, um allen Völkern die Gelegenheit zu geben, neue Musik kennen zu lernen und neue Möglichkeiten, einen Chor zu bilden, weiterhin, Ideen zu verbreiten und damit andere zu inspirieren. In diesem Zusammenhang wurde die Reise nach Russland vor kurzem mit guten Ergebnissen belohnt, dank der Begegnung mit Pavel A. Pozhigaylo, dem Direktor der Panrussischen Chorgesellschaft.
Am 29. Februar wurden in Moskau die zukünftigen Szenarien einer Zusammenarbeit zwischen der Panrussischen Chorgesellschaft und der IFCM diskutiert. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen und der Vorstellung laufender Projekte kam man zu konkreten Vorschlägen für Partnerschaften, insbesondere mit Blick auf die Chorausbildung (Leiter und Sänger) und die Kommunikation, um dafür zu sorgen, dass der Stellenwert der Chormusik in der Welt sich weiter verbessert.
Die russische Tradition im Chorgesang ist überbordend, sowohl hinsichtlich der Musikproduktion als auch hinsichtlich der Zahl der Ausübenden. Um nur die Erwachsenen-Chöre zu nennen: es handelt sich hier um ca. 48.000 Chöre in 85 Provinzen/Regionen, für die die Panrussische Chorgesellschaft die Rolle des Koordinators übernimmt.
Die Verbreitung des Chorsingens nimmt weiter zu, dank staatlicher Investitionen, die zur Gründung von Chören an allen Schulen führen, da der künstlerische und soziale Wert der Chöre erkannt wurde. Daher betraf ein Projekt, über das wir während unseres Treffens sprachen, die Chorausbildung in den Schulen und die Ausbildung der Leiter in ungefähr 75.000 russischen Schulen; bis zum heutigen Zeitpunkt gibt es erst an 40.000 Schulen einen Chor, der bereits erste Erfahrungen mit der Teilnahme an einem nationalen Chorfestival sammeln konnte. Aus dem wachsenden Bedarf an professionellen Experten für Chorpraxis ergibt sich ein weites Feld für eine sich ergänzende Zusammenarbeit.
Wir haben nicht nur darüber gesprochen, wie die IFCM russische Chöre unterstützen kann, sondern auch darüber, wie unsere Organisation die Verbreitung russischer Chormusik in der Welt fördern kann, indem alte und neue Komponisten, Projekte und Ausführende im Ausland besser bekannt gemacht werden.
Der übrige Teil des Gespräches konzentrierte sich auf das zentrale Thema der Kommunikation (sowohl innerhalb Russlands als auch außerhalb), das heißt, es ging um die reale Möglichkeit der Mitglieder der IFCM, mit der russischen Welt Kontakt aufzunehmen mit Hilfe der Übersetzungen des ICB und mit Hilfe von e-NEWS, ein Verfahren, dass sich so etablieren sollte, dass es auch der russischen Seite möglich wird, über ihre Projekte und Chancen zu sprechen.
Am Ende des Treffens wurde eine Fortsetzung der Gespräche für Mai verabredet, um mit dem Austausch der Ideen fortzufahren, aber mit konkreten Plänen, auf die man sich in den kommenden Monaten einigen wird.
Dieses Treffen ist das Ergebnis einer neuen Arbeitsweise der IFCM: durch den neuen Status und die Eröffnung regionaler Büros, die gegründet wurden, um mit den nationalen Verbänden in Kontakt zu treten, wird es ermöglicht, deren Entwicklungsstrategien und Projekte kennen zu lernen und so auch unser Verbandsziel zu verfolgen.
Übersetzt aus dem Englischen von Manuela Meyer, Deutschland