Die Chormusik von Taiwan

  • 2
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  

Von Yu-Chung John Ku, Dirigent und Dozent

 

Taiwan, eine kleine, an zwei Enden schmal zulaufende Insel, hat eine Bevölkerung von 23 Millionen Menschen und eine Fläche von nur 36.000 Quadratkilometern. Es liegt vor der südöstlichen Küste Asiens auf der anderen Seite der taiwanesischen Meerenge dem chinesischen Festland gegenüber – eine einsame Insel am westlichen Rand des Pazifischen Ozeans. Im Norden liegen Japan und Okinawa, im Süden die Philippinen. Taiwan liegt am westlichen Rande des Pazifischen “Feuerrandes”, wo die ständigen tektonischen Bewegungen majestätische Berggipfel, sanfte Hügel und Ebenen, Küstenstreifen und andere Wunder geschaffen haben. Auch die kulturellen Aspekte sind bemerkenswert. Min-Nan, Festlandchina, Hakka, Ureinwohner, Japaner, all diese und selbst westliche Kulturen sind hier miteinander verschmolzen und haben eine reichhaltige kulturelle und soziale Vielfalt hervorgebracht.

Durch diese Vermischung ganz unterschiedlicher Kulturen ist die taiwanesische Kultur buchstäblich aus einem riesigen Schmelztiegel hervorgegangen. Die traditionellen taiwanesischen ausführenden Künste nehmen vielerlei Gestalt an, doch Chormusik gehört nicht dazu. Es gibt zwar in der Musik der Ureinwohner eine Art harmonisches Singen, wie etwa das Hochzeitslied aus dem Stamm der Atayal und das Pasibutbut (achtstimmiger Gesang) aus dem Stamm der Bunun, doch Chormusik hat in der traditionellen taiwanesischen Kultur nie eine große Rolle gespielt.  Die traditionelle Musik, vor allem die Vokalmusik, konzentriert sich eher auf die Solostimme.  Chormusik – mehrstimmiges Ensemblesingen – kam in Taiwan während der niederländischen Kolonialzeit im 17. Jh. auf. Erst gegen Ende des 19. Jh. jedoch verbreiteten hauptsächlich christliche Missionare die westliche Musik unter den taiwanesischen Bürgern.

Während der niederländischen Kolonisierung Taiwans im 17. Jh. kamen christliche Missionare aus Europa, die den Taiwanesen, besonders den Ureinwohnern, christliche Choräle beibrachten. Zur Förderung des Verständnisses und der Akzeptanz der Religion durch die Taiwanesen wurden die Bibeltexte ins Taiwanesische übersetzt, und dies war der Anfang des Chorgesangs in Taiwan. (Musikbeispiel 1).

 

(Click on the image to download the full score)

Musical example 1, Soren, Hymn with Taiwanese text
Musikbeispiel 1, Soren, Choral mit taiwanesischen Text

 

Nach der Vertreibung der Niederländer im Jahr 1662 wurde die christliche Religion verboten. Erst gegen Ende des 19. Jh., als Taiwan japanische Kolonie wurde, kamen wieder westliche Missionare. Diesmal bearbeiteten einige von ihnen zusätzlich zu den westlichen Chorälen mit taiwanesischen Text auch bestehende taiwanesische Lieder und schufen neue taiwanesische Choräle – mehrstimmige Melodien der Ureinwohner mit Bibeltexten in Taiwanesisch. (Musikbeispiel 2).

 

(Click on the image to download the full score)

Musical example 2, Toa-Sia aboriginal melody with biblical text in Taiwanese
Musikbeispiel 2, Toa-Sia, alttaiwanesische Melodie mit taiwanesischem Bibeltext

 

Dr. George Leslie Mackay, ein kanadischer presbyterianischer Missionar, gründete Kirchen, Schulen und Krankenhäuser in Nordtaiwan. Das Oxford College, eine seiner Gründungen, begann 1907, westliche Musik als Schulfach anzubieten – das erste Mal, dass westliche Musik in Taiwan in den Lehrplan aufgenommen wurde.

Nicht nur die westlichen Missionare, sondern auch die japanische Kolonialregierung unterstützte den Aufbau der taiwanesischen Chormusik. Während der japanischen Kolonialzeit führte die Regierung ein offizielles Bildungssystem nach westlichem Muster ein. Das Fach „Musik“ war ein fester Bestandteil dieses Systems, vor allem in den Einrichtungen der Lehrerausbildung. Und sowohl in der Primar- als auch in der Sekundarschule war Singen durchweg Pflichtfach. Hauptsächlich wurden westliche und westlich gefärbte japanische Lieder gelehrt – meist mehrstimmige Volkslieder, Kinderlieder und japanische Kunstlieder  mit japanischem oder manchmal auch taiwanesischem Text (taiwanesische Volkslieder durften nicht gesungen werden). Dies führte zur weiteren Erkundung des Chorgesangs und gehörte zu den Grundlagen des taiwanesischen Bildungssystems bis in die jüngste Zeit.

Wie bereits gesagt, war es durchaus üblich, die fremden Melodien mit taiwanesischem/chinesischem Text zu versehen. Man wollte den Zugang zum Chorgesang mit neuen einheimischen Texten zur ausländischen Chormusik erleichtern. Die Hauptsache war also die Bedeutung des neuen Textes, die Melodien wurden ohne Rücksicht auf Originalkontext und –stimmung verwendet.  So wurde 1926 zum Beispiel ein Lied mit dem Titel „die Bürgerrevolution“ von der chinesischen Regierung zur vorläufigen Nationalhymne erklärt.  Der patriotische Text – Bekämpft die fremden Eroberer, Bekämpft die korrupten Generäle, Wir müssen hart arbeiten für die Revolution, Wir müssen gemeinsam arbeiten und kämpfen – war dafür durchaus geeignet. Dieses patriotische Lied wurde jedoch auf die Melodie des bekannten französischen Kinderliedes Frère Jacob  gesungen. Das Ergebnis wirkte also eher komisch, wenn man das Original kannte. (Musikbeispiel 3).

 

(Click on the image to download the full score)

 

Musical example 3, The Citizen’s Revolution, a.k.a. Frère Jacob
Musikbeispiel 3, The Citizen’s Revolution, a.k.a. Frère Jacob

 

Mit derart “kopierter” Musik konnten Musiker sich natürlich nicht zufrieden geben. Während der japanischen Kolonialzeit wurde das Musikstudium in Japan gefördert, sogar mit Stipendien. Auch Schüler von christlichen Schulen gingen zum Musikstudium nach Japan.  In dieser Zeit entstand die erste Gruppe einheimischer taiwanesischer Komponisten wie Jiang Wen-Ye (1910-1983), Chen Su-Ti (1911-1992), Lu Chuan-Sheng (1916-2008), Guo Zhi-Yuan (1921- ). Ihre Werke waren zwar durchweg nach Art der westlichen Tonalharmonien komponiert, doch viele versuchten, östliche /  chinesische / taiwanesische Klänge mit westlichen Elementen zu verbinden. Unter diesen Komponisten war es Lu Chuan-Sheng, der sich am meisten mit Chormusik beschäftigte. Er komponierte mehr als 200 Chorstücke und gründete 1957 den ersten Kinderchor in Taiwan – den Rong-Shing-Kinderchor. Er organisiert Chorwettbewerbe, hielt Vorträge und veranstaltete überall in Taiwan Chorfestivals. Heute gilt Prof. Lu als der „Vater der taiwanesischen Chormusik“.

Nach dem II. Weltkrieg kehrte Taiwan 1945 zu China zurück. Nach dem chinesischen Bürgerkrieg wurde China 1949 jedoch geteilt in die Volksrepublik China und Taiwan. Hunderttausende, darunter einige Komponisten, zogen sich nach Taiwan zurück. Diese Komponisten, beispielsweise Li Bao-Chen (1907-1979), Huang You-Di (1912-2010), Lin Sheng-Shih (1915-1991), kombinierten die Romantik des 19. Jh. mit östlichen / chinesischen Melodien, d.h. sie schrieben pentatonisch-romantische Musik. Sie verwendeten dabei altchinesische Gedichte und zeitgenössische chinesische und taiwanesische Lyrik sowie Volkslieder aus allen Teilen Chinas und Taiwans. Huang You-Di war mit über 2000 Kompositionen und zahlreichen künstlerischen Auszeichnungen der einflussreichste Chor- und Vokalmusikkomponist in Taiwan, Hongkong und allen chinesischsprachigen Gemeinschaften in demokratischen Ländern. Als er 2010 starb, vermachte er seine Musik der Öffentlichkeit zur freien Verwendung.

Musiker in Taiwan, einem demokratischen Land, hatten das Glück, mit allen Arten von neuer Musik aus Europa und Amerika in Berührung zu kommen. Debussy, Stravinsky, Messiaen gehörten zu den einflussreichsten Komponisten. Die erste Nachkriegsgeneration Komponisten begann mit der traditionellen Pentaton-Romantik, fing dann aber Mitte des 20. Jh. an, mit Avant-Garde-Techniken zu experimentieren. Shi Wei-Liang (1925-1977), Liu De-Yi (1929-1991) und Hsu Tsang-Houei (1929-2001) bedienten sich neuer Techniken in der taiwanesischen Musik und wurden für Generationen von taiwanesischen Komponisten der 2. Hälfte des 20. Jh. zum Vorbild. Hsu Tsang-Houeis Chorwerk Song of  Flower Burial (1962 uraufgeführt) verbindet westliche Kompositionstechniken, buddhistische Pathake-Gesänge, taiwanesischen Theatergesang, den Yu-Pentaton (traditionelle chinesische Tonart) und traditionelles chinesisches Schlaginstrumentarium in diesem vierstimmigen a-capella-Stück für Frauenchor.  Es ist der Beginn der taiwanesischen Chormusik der Gegenwart. (Musikbeispiel 6).

 

(Click on the image to download the full score)

Musical example 6, Hsu Tsang Houei’s Song of Flower Burial, published by Yo-Fu Music Publisher
Musikbeispiel 6, Song of Flower Burial von Hsu Tsang-Houei, Musikverlag Yo-Fu

 

Anfang der 70er Jahre entstand ein neues Interesse an der einheimischen Kultur.  Es gab Projekte zur Sammlung taiwanesischer Volkslieder sowie eine Volksliteraturbewegung, die nicht nur die Komponisten, sondern alle ausführenden  Künstler und andere Sozialaktivisten inspirierte. Und mit der wachsenden Wirtschaftskraft und einem an Bedeutung zunehmenden Mittelstand vollzog sich in Taiwan ein geradezu dramatischer politischer und sozialer Wandel.  Die liberale und lokal orientierte nationalistische Regierung änderte ihre Kulturpolitik und förderte nunmehr Einheimisches sowie die lokalen Kulturaktivitäten. So wurden in den 80er und 90er Jahren jährlich tausende Konzerte und mehrere große und kleine Musikfestivals  von öffentlichen und privaten Veranstaltern überall im Land organisiert. Neue Kompositionen, oft Auftragswerke, wurden in Taiwan und im Ausland aufgeführt.

Viele Komponisten, die im Ausland studiert hatten,  kehrten nach Taiwan zurück, wo sie mit den ebenfalls im Ausland ausgebildeten und nun heimkehrenden Dirigenten eng zusammenarbeiteten.  Diese Generation verwendet zeitgenössische Techniken, experimentiert mit chinesischen und anderen Instrumenten oder unkonventionellen Medien, spielt mit der Modulation der Tonhöhe und Tonfarbe verschiedener taiwanesischer Sprachen; vor allem  konzentriert sie sich in allen philosophischen und ästhetischen Konzepten darauf, eine neue Stimme für Taiwan zu finden. Luo Wei-Dao (1936- ), Hsaio Tyzen (1938- ), Ma Shui-Long (1939- ), Yu Chang-Fa (1942- ), Chien Nan-Chang (1948- ) und Gordon Shi-Wen Chin (1957- ) haben alle ein umfangreiches Chorwerk geschaffen. Ihre Stücke sind bei den taiwanesischen Chören beliebt und werden vom Publikum gut aufgenommen.

Chien Nan-Chang ist einer der Komponisten, die sowohl für Orchester als auch für Chor schreiben. Seine Chorwerke sind von fast allen taiwanesischen Chören aufgeführt worden sowie von international bekannten ausländischen Chören wie beispielsweise dem Weltjugendchor und dem Kammerchor Gustaf Sjökvist.  Seine innovativen musikalischen Konzepte, die einfache aber wirkungsvolle kompositorische Sprache und das humorvolle Spielen mit dem Text wurden bereits fünfmal mit dem Golden Melody Award ausgezeichnet, dem bedeutendsten jährlichen Musikpreis in Taiwan.  2005 wurde er mit dem Annual National Culture and Arts Award of Taiwan ausgezeichnet.  Zu seinen bekannteren Werken gehören das Buddhist Requiem, die chorsymphonischen Werke Symphonic Poem on Taiwanese Folk Tunes, The Maiden of Malan und eine a-cappella-Chorsuite I Am Flying. (Musikbeispiel 7).

 

(Click on the image to download the full score)

Musical example 7, Chien Nan-Chang’s I Am Flying, published by Earth Songs
Musikbeispiel 7, Chien Nan-Chang: I Am Flying, Verlag Earth Song

 

Hsaio Tyzen wird oft als ein Komponist der neoromantischen Schule bezeichnet wegen seiner klangvollen, romantischen Harmonien und sentimentalen Melodien.  Seine Kompositionen für Chor umfassen großangelegte chorsymphonische Werke, neu komponierte christliche Choräle und taiwanesische Kunstlieder.  Diese Stücke, die alle auf Taiwanesisch (Min-Nan) gesungen werden, gelten oft als nationalistische Werke.

Heute, d.h. zu Beginn des 21. Jh. meldet sich eine neue Gruppe von Komponisten mit neuen Visionen für die Chormusik. Hsu Ya-Ming arbeitet in seinem Zero-Sing for Environmental Protection mit akustischen Effekten und setzt die menschliche Stimme mit Pipa (einem chinesischen Instrument) und Tonbandaufnahmen ein. Wan Yi-Chia (Edgar Macapili) verwendet Obertongesang und Okarina, um das ur-einheimische Element in seinem Chorwerk Praise the Mountains  noch stärker zu untermalen. Jenny H. Chou und Shi Ching-Ju dagegen haben beide mehrere Werke zu zeitgenössischen taiwanesischen/chinesischen Gedichten geschrieben.  Ihre einfachen, ländlich anmutenden Kompositionen sind bei Schul-, College- und allgemein bei Laienchören sehr beliebt.

Unter all diesen Komponisten sind es jedoch  wahrscheinlich Tsai Yu-Shan and Jan Tian-Hao, deren Werke am häufigsten gesungen und am liebsten gehört werden. Jan ist in Taiwan vor allem als Theaterkomponist bekannt (14 abendfüllenden Musiktheaterwerke). Er komponiert und arrangiert jedoch auch Chorstücke für den  Taipei Philharmonic Chamber Choir und die Taipei Chamber Singers. Tsai arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt mit den Formosa Singers.  Zusammen mit diesem Ensemble hat sie über 50 Chorarrangements von Liedern in Taiwanesisch (Min-Nan), Hakka, Mandarin und einigen Ursprachen veröffentlicht. Sowohl Jan als auch Tsai werden in der ganzen Welt von chinesischsprachigen Gemeinschaften aufgeführt.

Mehrere Chöre in Taiwan beschäftigen sich sehr intensiv mit neuen taiwanesischen Chorstücken. Diese “halbprofessionellen Chöre” bieten eigentlich ein hohes professionelles Niveau und sind national und international sehr aktiv. Der Taipei Philharmonic Chorus and Chamber Choir (Dirk DuHei, künstlerischer Leiter; Yu-Chung John Ku und Shang-Lun Wu, musikalische Leiter) war der erste Chor in Taiwan, der sich um gute – zeitgenössische und klassische, einheimische und ausländische –  Chormusik bemühte. Dieses Ensemble von Weltklasse, das überall bei wichtigen internationalen Veranstaltungen auftritt (Internationales Chorsymposium 1996, 2002, Oregon Bachfestival  2006, ACDA National Convention 2011 usw.) hat sich einen internationalen Ruf erworben und bietet spannende Einblicke in die reichhaltige Geschichte und Kultur Taiwans. Die Taipei Chamber Singers (Yun-Hung Chen, Chorleiter), ein weiterer bekannter taiwanesischer Chor, hat mehrere internationale Wettbewerbe gewonnen, u.a. den bedeutenden internationalen Chorwettbewerb Bela Bartok. Dieser Chor, der vorwiegend zeitgenössische Musik interpretiert, hat das “Music Unlimited Program” in Zusammenarbeit mit bekannten taiwanesischen und chinesischen Komponisten initiiert und ist in zahlreichen Festivals für zeitgenössische Musik aufgetreten. Die Formosa Singers (Su Ching-Chun, Musikdirektor) schließlich widmen sich vor allem der Erhaltung der taiwanesischen Musik und fördern neue Chorwerke mit unterschiedlichem kulturellem Ursprung: Min-Nan, Hakka, Ureinwohner usw., in Zusammenarbeit mit einheimischen Komponisten und international anerkannten Gastdirigenten; sie haben über 100 Partituren sowie mehrere Aufnahmen von taiwanesischer Chormusik veröffentlicht.

 

Taipei Chamber Singers in National Concert Hall of Taiwan
Taipei Chamber Singers in der National Concert Hall of Taiwan

 

Darüber hinaus gibt es in Taiwan regelmäßig internationale Chorveranstaltungen. Die bekannteste und größte ist das Taipei International Choral Festival, das seit 1993 alljährlich Ende Juli von der Taipei Philharmonic Foundation veranstaltet wird. Hier versammeln sich einige der besten Chöre aus der ganzen Welt, aber auch hervorragende einheimische Künstler, hier bieten Meisterklassen im Dirigat Gelegenheit zur Fortbildung, es gibt Vorträge sowie Workshops für Sänger und Dirigenten: Das Festival spricht nicht nur zehntausende Zuhörer vor Ort, sondern auch international zahlreiche Freunde der Chormusik an.

 

Taipei International Choral Festival
Taipei International Choral Festival

 

Eine weitere internationale Veranstaltung ist das Taiwan International Contemporary a-capella-Festival mit Wettbewerb, das vom Taiwan Choral Music Center seit 2001 jedes Jahr im Herbst veranstaltet wird.  Dieses Festival, dessen Zweck und Ziel es ist, die interkulturelle Kommunikation unter a-capella-Sängern unterschiedlicher Herkunft zu fördern, ist das erste und bestorganisierte a-capella-Festival in Asien. Das Taipei Bach-Festival schließlich umfasst eine elftägige Meisterklasse, einführende Konzerte mit Vortrag sowie Galakonzerte, alles unter der künstlerischen Leitung von Maestro Helmuth Rilling.  Dieses Festival, das alle zwei Jahre stattfindet, zieht Dirigenten und Chormusikliebhaber aus ganz Asien an und hat die taiwanesische Chormusikszene stark geprägt.

Die Chormusik hat in Taiwan vor etwas mehr als hundert Jahren ihren Anfang genommen. Seitdem hat sie sich in diesem Land enorm entwickelt und entwickelt sich dank des gemeinsamen Einsatzes von Dirigenten, Komponisten, Sängern, Chororganisationen, ja, auch der Zuhörer stetig weiter. Zweifellos dürfen wir uns auch im kommenden Jahrhundert auf immer mehr großartige Chormusik und Musiker aus Taiwan freuen. Die Zukunft ist in der Tat vielversprechend!

 

Taiwanesische Verlage für Chormusik

China Music Book Store (www.musicbooks.com.tw)

Formosa Singers (www.formosasingers.com.tw)

Taipei Chamber Singers (www.tcschoir.org.tw)

Taipei Philharmonic Foundation (www.tpf.org.tw)

Yue-Yun Music Publisher (www.musiker.com.tw)

 

Ferner sind bei Earthsongs Music  und Carus-Verlag ebenfalls mehrere taiwanesische Chormusikwerke erschienen.

 

Literatur

  • Chen, Yu-Hsiu. One Hundred Years Music in Taiwan. Taipei: China Times Publishing Company, 1996.
  • Hsu, Tsang-Houei, The Art of Choral Music. Taipei: The Council for Cultural Affairs, 1991.
  • Hsu, Tsang-Houei, Yu-Hsiu Lu, Chuikuan Lü, Kuo-Huang Han, and Joanna C. Lee.  Taiwan.  Grove Music Online, ed. L. Macy (gelesen 11 October 2011), http://www.grovemusic.com
  • Strimple, Nick. Choral Music in the 20th Century. Los Angeles: Amadeus, 2002.
  • Su, Ching-Chun. The Development of Taiwanese Choral Music. Encyclopedia of Taiwan, ed. Council for Cultural Affair, Taiwan (gelesen 11 October, 2011), http://taiwanpedia.culture.tw/web/content?ID=20963
  • Weng, Chia-fen. “The development and growth of choral music in Taiwan (1624- 1994).” DMA dissertation, University of Texas, Austin. 1995.
  • Yen, Lu-Fen, ed. Contemporary Composers in Taiwan. Taipei: TIPI, 2006.
  • Hsu Mei-Ling. Music of Taiwan. Taipei: Taiwan Advocates, 2006.
  • Yu, Yi-Jing. Du-Hei, The Black-faced General of Music. Taipei: China Times Publishing Company, 1998.

 

 

Yu-Chung John Ku Yu-Chung John Ku  ist der Dirigent des Taipei Philharmonic Chorus and Chamber Choir. Er hat einen Master der Temple University und hat an der Universität von Cincinnati promoviert. Ku hat international dirigiert, u.a. in der Carnegie Hall, New York, im National Art Center Beijing und in der Symphony Hall von Chicago (internationales Konzert anlässlich der ACDA National Convention). Er ist in vielen Ländern als Gastdirigent und Preisrichter aufgetreten, hat Vorträge und Meisterklassen gehalten. Ku hat den Chor  u.a. für die Maestri Frieder Bernius, WenPin Chien, Günther Herbig, Jahja Ling, Shao-Chia Lu und Helmuth Rilling einstudiert. In mehreren Opernproduktionen des National Symphony Orchestra von Taiwan war er Chorleiter. Ku ist der Vertreter Taiwans im Asia-Pacific Choral Committee des IFCM sowie eines der sechs Mitglieder der A-P Arbeitsgruppe des IFCM. E-mail: johnnyku99@hotmail.com

 

 

Aus dem Englischen übersetzt von Hannelore Knapp, Belgien

Edited by Gillian Forlivesi Heywood, Italy

PDFPrint

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *