Eine mexikanische Komponistin: Diana Syrse

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Ana Patricia Carbajal Córdova, Chorleiterin und Kulturförderin, Mexico

Diana Syrse ist eine Komponistin, Sängerin und Dirigentin, die am 3. Juni 1984 geboren wurde. Sie studierte an der Universidad Nacional Autónoma de México, in Indiana und CalArts in den USA und zuletzt in Deutschland an der Hochschule für Musik und Theater München. Im letzten Jahr ihrer Promotion ging sie an die Universität von Birmingham in Großbritannien. 

Heute stelle ich Ihnen mit diesem kurzen Text eine Frau vor, die es geschafft hat das zu tun, was sie am meisten liebt. Es ist mir eine Ehre, sie kennengelernt zu haben und ihren Werdegang seit langem zu verfolgen. Sie hat ausdauernd gearbeitet und gekämpft und deshalb widme ich ihr dieses kleine Interview.

Warum komponierst du ausgerechnet Chormusik?

Es gibt kaum ein faszinierenderes Instrument auf der Welt als die Stimme, ihr Klang ist einzigartig. Ich bin dankbar, dieses Instrument zu beherrschen. Die Chormusik kennt keine Grenzen und ist ein mächtiges Mittel, um Menschen in der ganzen Welt miteinander zu verbinden und ihnen etwas an die Hand zu geben, das sie fühlen, teilen und andere fühlen lassen können.

Was waren deine größten Herausforderungen?

Eine lateinamerikanische Komponistin zu sein in einer Welt, in der das Idol des europäisch geprägten Genies vorherrscht; zu sehen, dass ich die Einzige bin, die das tut, was ich tue; vom Komponieren leben; meine Träume verwirklichen.

Gibt es etwas, das du gerne machen würdest aber bisher noch nicht machen konntest?

Ein Album für Stimme, Instrumente und Elektronik aufnehmen, das mit meinen eigenen Texten kommerziell verkauft werden kann. Eine zeitgenössische stochastische, experimentelle und romantische Cumbia mit Orchester. Nach Indonesien reisen.

Welche Hoffnungen hast du für die nahe Zukunft?

Intensiv und mit Liebe leben. Außerdem komponiere ich zwei Opern: eine für Berlin, die andere für Braunschweig. Zusätzlich habe ich einen Auftrag für das LA Master Choral für dieses Jahr, von dem ich hoffe, dass er dieses Jahr erfolgreich aufgeführt werden kann.

Bist Du als Frau Genderbarrieren begegnet?

Ja. Zunächst habe ich es nicht realisiert, oder wollte es vielleich nicht realisieren, aber ich begegnete auf meinem Weg vielen Herausforderungen. Jetzt kämpfe ich für die Rechte von Frauen, für Integration und Vielfalt, und ich habe das Gefühl, dass ich durch meine Kunst etwas verändern kann mit der Schaffung faszinierender Geschichten.

Was bedeutet es dir, Mexikanerin zu sein?

Villoro sagte einmal, MexikanerIn zu sein, ist eine bodenlose Grube zu sein: es gibt so viele Möglichkeiten das zu sein. Für mich bedeutet Mexikanerin zu sein, ehrlich mit mir selbst zu sein und zu sein wie ich bin.

Übersetzt aus dem Spanischen von Justine Gehring-Plaum, Deutschland

Ana Patricia Carbajal Córdova ist Chorleiterin und Kulturförderin in Mexico City. 1989 gründete sie das Vokalensemble Voce in Tempore und 1997 den Verein Voce in Tempore Association zur Förderung und Verbreitung professioneller Chormusik in Mexiko. Seit 1997 fördert und richtet EnCantada aus, eine musikalische Rundfunksendung von Opus 94 des Mexikanischen Rundfunks. Sie hat einen Master in kultureller Leitung und Förderung und unterrichtet an der Musikfakultät der UNAM (Nationale Universität von Mexiko), wo sie auch Chorprogramme koordiniert. Sie leitet den Einführungsworkshop Tsiris und koordiniert das Encuentro Coral Infantil (Kinderchortreffen) an der LaSalle-Universität. Ebenfalls koordiniert sie das Chorprogramm des internationalen Festivals der Universitätschöre. Sie vertritt Mittelamerika und die Karibik im Vorstand der Internationalen Föderation für Chormusik (IFCM). Sie wird regelmäßig eingeladen als Vortragende oder Moderatorin bei Festivals und Chorateliers. www.voceintempore.org

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